BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Dies ist die Internetpräsenz der Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg des BUND.
Aktuelles in Kürze
(mehr Informationen über den Link im grünen Kasten)
Angesichts der angestiegenen Temperaturen werden Amphibien anfangen, sich auf den Weg zu ihren Laichgebieten machen. Wenn die Nächte wärmer werden und die Straßen und Wege feucht genug sind, wird die Massenwanderung einsetzen.
Wir rufen dazu auf, unterwegs auf wandernde Amphibien zu achten oder gefährdete Straßen und Wege mit dem Auto oder Fahrrad zu meiden.
Eine Übersicht über Straßen, bei denen Autofahrer*Innen, aber auch Radfahrer*Innen besonders aufpassen möchten, haben wir in einer Liste aufgeführt.
Diese ist sicherlich nicht vollständig. Daher freuen wir uns, wenn wir weitere Straßen und Bereiche gemeldet bekommen und auch, ob diese bereits durch Folienzäune o.a. gesichert werden.
E-Mail an anne-christina.remus@bund-rz.de
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Die BUND-interne Werbeagentur BUNDconnect führt aktuell im Herzogtum Lauenburg eine Mitgliederwerbung durch. Mit einer Haustürwerbung vorwiegend in Mölln und Schwarzenbek (ggf. auch Ratzeburg) sollen sowohl neue Mitglieder als auch neue Aktive gewonnen werden. Die Maßnahme erfolgt vorbehaltlich geänderter Auflagen wegen Maßnahmen zur Covid19-Problematik.
Werbebroschüre Download
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Kuddewörde. Über 45 % der 1.192 stimmberechtigten Bürger*innen haben am Sonntag an dem Bürgerentscheid “Erneuerung Billebrücke” teilgenommen. Davon haben über 85 % für die Erneuerung gestimmt, nur 14,3 % stimmten für einen Abbruch der sanierungsbedürftigen Holzbrücke aus dem Jahr 1991. Die Bürgerinitiative BI PRO Brücke hatte die wenigen den Bürger*innen vom Gemeinderat zugereichten Informationen erweitert und konkretisiert. “Wir freuen uns sehr über das Abstimmungsergebnis und danken allen Kuddewörder Bürger*innen für das Vertrauen und Votum zum Erhalt des Billewanderweges mit einer Billebrücke”, berichten die Initiatoren Doris Salkowsky, Anne Christina Remus, Mathias John und Hans-Heinrich Stamer von der BI PRO Brücke. “Die Brückengespräche mit den Bürger*innen im Vorfeld und ihre erfreulicherweise hohe Teilnahme an der Abstimmung und das klare Meinungsbild gegen einen Abbruch der Brücke bestärken uns und sicherlich auch die Gemeindevertretung darin, den traditionellen Fuß-Radweg nun baldmöglichst zu sanieren.” Die BI PRO Brücke bietet der Gemeindevertretung weiterhin ihre Unterstützung für ein angemessen großes, nachhaltiges, kostengünstiges, pflege- und unterhaltungsarmes sowie auch landschaftlich angepasstes Brückenbauwerk über die Bille an. “Wir würden uns freuen, wenn der Gemeinderat uns seinerseits eine konstruktive Zusammenarbeit anbieten möchte”, sagen die BI´ler. Die BI PRO Bücke werde jedenfalls “am Ball” bleiben und freut sich über Unterstützung aus Kuddewörde und den betroffenen Nachbargemeinden.
“Wer macht denn so etwas?” fragt die BUND-Gruppe Aumühle-Wohltorf ob der umfangreichen Beschädigung besonders an der historischen Dacheindeckung am Natur-Trafoturm auf dem Kirchberg in Wohltorf. Im Jahr 2009 hatte der BUND in ehrenamtlicher Arbeit den alten Trafoturm mit Nistmöglichkeiten für Insekten, Vögel und Fledermäuse ausgebaut. Zusätzlich wurde ein umlaufendes Schutzdach auf Fachwerk hergestellt und mit historischen über 110 Jahre alten Tonpfannen aus der vormaligen Ziegelei am Tonteich eingedeckt, um auch Spaziergängern hier ggf. Regenschutz zu bieten.
Nun musste der BUND feststellen, dass das Vordach mit Steinen beworfen und zahlreiche Pfannen mutwillig zerstört wurden. Der BUND hat bei der Polizei Anzeige erstattet, nachdem die Gemeinde Wohltorf dazu nicht in der Lage war. Um die hölzerne Dachkonstruktion vor Regen und Pilzbefall zu schützen, müssen neue Pfannen eingesetzt werden.
Für die Kosten und Aufwendungen bittet der BUND um zweckgebundene Spenden ("Naturturm Wohltorf")auf das Konto bei der Kreissparkasse, IBAN: DE11 2305 2750 0000 9094 75.
Kulturlandschaft Elbe-Lübeck-Kanal
Mölln. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lädt am Di. 27. 10. um 19.30 Uhr in den Festsaal des Robert-Koch-Parks, Hindenburgstraße 13-15, zum Vortrag mit Aussprache ein über den kulturellen, ökologischen und ökonomischen Wert des Elbe-Lübeck-Kanals. Nachdem nun von dem MdB Norbert Brackmann als Förderer eines Kanalausbaus die schrittweise Herstellung doch wieder bestätigt wurde, wird Dr. Heinz Klöser anhand seiner Studien über die absehbar katastrophalen Folgen für Natur, Umwelt, die regionale Wirtschaft und Kulturlandschaft berichten. Befürworter des Ausbaus sind ausdrücklich eingeladen, damit ihre Argumente in der Aussprache berücksichtigt werden können. Der coronageschützte Eintritt ist frei, um eine 5,-€-Spende für BUND-Projekte wird gebeten.
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OFFENER BRIEF
des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg (BUND)
Sehr geehrter Herr Dr. Kram,
mit großer Enttäuschung und großem staatsbürgerlichen Schreck haben wir den Bericht in den LN vom 2. Oktober 2020 “Bauern protestieren in Ratzeburg gegen Kunstaktion” zur Kenntnis genommen. Wir missbilligen Ihr Verhalten gegenüber dem Kreisbauernverband und dem Lauenburgischen Kunstverein (LKV) ganz entschieden. Die in den LN beschriebene Installation “Mannigfaltigkeit” oder: “bedachte Gärten” der Künstlerin Sabine Egelhaaf thematisiert allgemein bekannte negative, von der aktuellen Landwirtschaftspolitik immer noch legalisierte Zustände und Auswirkungen in der industrialisierten Landwirtschaft auf Natur und Umwelt. Sie soll alle, die mit der jetzigen Lebens- und Umweltsituation unzufrieden sind, dafür sensibilisieren, sich zusammen zu schließen und in allen politischen Ebenen die notwendigen Veränderungen mit herbeiführen. Sie ist aber keine einseitige Schuldzuweisung an die Bauernschaft, die allgemein nicht rechtswidrig handelt. Es wäre wünschenswert, wenn neben zahlreichen Bauern auch der Bauernverband das verstehen und leben würde, für eine ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu arbeiten und zu streiten. Es liegt wesentlich am Bauernverband, bis wann eine nachhaltige Landwirtschaftspolitik von der EU- bis zur Kreisebene gestaltet werden kann. Der nicht nachhaltige Blick allein auf Agrarsubventionen ist nicht zukunftsfähig. Auch der Kreissparkasse (KSK) müsste klar sein, dass lebensfeindliches und nicht nachhaltiges Wirtschaften den Zielen dieser Gesellschaft nicht dient.
Der Forderung des Bauernverbandes an die KSK, den LKV zukünftig nicht mehr mit Spenden zu unterstützen, wenn er o.a. Installation nicht abbaut, darf die KSK nicht nachkommen, sondern widersprechen. Die KSK als rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts, somit dem allgemeinen Nutzen dienend verpflichtet, darf nicht gegen Artikel 5 des GG – Meinungs- und Pressefreiheit; Freiheit der Kunst und der Wissenschaft handeln.
Mit dem LN-Bericht haben Sie zudem offengelegt, dass Sie Ihre Spendenzahlungen als eingekaufte “Werbeleistung” ansehen, die im Einklang mit Ihren “Leitlinien” stehen müssen. Auf der KSK-Internetseite haben wir keine entsprechende Leitlinie gefunden. Gerne würden wir diese Leitlinie zugesandt bekommen. Kunst- und Kulturförderung kann auch als Werbemaßnahme nur innerhalb Ihres Auftrages vollzogen werden.
Abschließend bitten wir Sie, Ihre Forderung auf Abbau der Installation öffentlich zurück zu nehmen und Ihr Sponsoring-Verhältnis mit dem LKV gemäß Ihrer Werbeaussage im Dateianhang zu erneuern.
Zum Kunststreit zwischen Bauernverband, Lauenburgischer Kunstverein und Kreissparkasse über die Installation “Mannigfaltigkeit” oder “bedachte Gärten” von Sabine Egelhaaf in der Ausstellung “ON FIRE. Kultur – Natur – Landschaft” am Kreismuseum Ratzeburg schreibt uns Björn Engholn:
Wenn Kunst nicht beliebig sein und nicht nur zur bloßen Verschönerung des Daseins beitragen soll, darf, ja, muss sie Themen der Zeit aufnehmen und bildnerisch eigenständig umsetzen. Neue Sichten eröffnen, anregen, auch durch subjektive Grenzüberschreitung aufregen und zu kontroverser Debatte herausfordern: das ist eine zentrale Funktion (nicht nur) der Bildkunst. So selbstverständlich diese Freiheit der Künste, so selbstverständlich das Recht der Kunstadressaten, Werke der Künstler*Innen zu kritisieren und kontrovers über sie zu debattieren.
Alles darüber hinaus Gehende, wie die Forderung nach Entfernung einer Arbeit oder finanzielle Sanktionierung haben im demokratischen Verständnis von Freiheit der Kunst wie auch Freiheit der Kritik keinen Platz. Streit ohne Verbote ist das Gebot – auch im Lauenburgischen!
Björn Engholm
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„Grünes Band“-Radtour am Tag der Deutschen Einheit
Am 3. Oktober 2020 fand die traditionelle Radtour der BUND-Kreisgruppe am Grünen Band im südlichen Schaalseebereich statt. Bei bestem Radlerwetter trafen sich zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung 24 Radler in Klein Zecher. Entlang des Seedorfer Forstes mit schönem altem Baumbestand – hier findet sich auch eine eindrucksvolle „1000-jährige“ Eiche – ging es zunächst nach Groß Zecher und dann auf dem Schaalseeweg nach Marienstedt und weiter über die Landesgrenze nach Zarrentin. Die Fahrt um den Kirchensee auf der Halbinsel „Strangen“ zeigte, wie sich die Natur durch die Grenznähe wieder ausbreiten konnte, nachdem die dortige Feriensiedlung in den 70-er Jahren von den DDR-Grenztruppen geschleift worden war. In Zarrentin bekamen wir eine einstündige lebhafte naturkundliche Führung im Kalkniedermoor durch Herrn Schömer vom Förderverein Biosphäre Schaalsee e.V., der aus seinen Taschen vielfältige Anschauungsobjekte zauberte und lehrreiche Döntjes erzählen konnte. Nach einer ausgiebigen Pause an der feiertagbedingt recht vollen Fischräucherei ging es auf dem Nebenweg zurück über die mit dem ehemaligen Kolonnenweg noch sichtbare Grenze zurück nach Klein Zecher. Mit Dank an den Tourenführer Torsten Walther verabschiedeten sich alle Teilnehmer hoch zufrieden.
Die Fotos zeigen Bodo Schömer und einige Tour-Teilnehmer
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Lösungsansatz Selbstkritik
Frau Dr. Scheer nimmt die Forderungen des Weltklimarates ernst und weist zutreffend auf Wirkungszusammenhänge und erforderliche Konsequenzen für die hiesige Landwirtschaft hin. Interessant ist einmal mehr die Reaktion darauf von Hans-Peter Grell, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes. Mit seiner Aussage, “Deutsche Bauern wirtschaften nachhaltig” und “wir passen unsere Wirtschaftsweise den natürlichen Bedingungen an” meint er wohl, die Leserschaft für dumm verkaufen zu können. Richtig ist jedoch, dass insbesondere die massenhafte Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung z.B. die Brandrodungen in den südlichen Urwaldregionen befeuert wird, um die hiesigen Futtertröge mit Soja zu füllen. Damit wird der Klimawandel nachhaltig verstärkt. Wann kommt der Bauernverband endlich mal aus seiner Defensivhaltung und Leugnung der mitverschuldeten Umwelt- und Klimaschutzprobleme heraus? Wie andere gesellschaftliche Gruppen sollte auch der Bauernverband endlich mal selbstkritisch auf ihre problematischen Handlungsfelder schauen, die Zusammenhänge aufzeigen und selbst öffentlich machen. So könnte der Bauernstand sich wieder Respekt erwerben und zusammen mit weiteren gesellschaftlichen Gruppen gegenüber der Politik für eine tatsächlich nachhaltige Wirtschaft eintreten. Dazu sollte dringend ein “Neues Leitbild Landwirtschaft” aufgestellt werden. Dass und wie dieses realistisch möglich ist, zeigen uns die Bio-Betriebe und Alfons Wiesler-Trapp kann nur dankend zugestimmt werden: “Jeder muss bereit sein, sein Konsumverhalten zu verändern.” Die Politik muss dazu ergänzend verpflichtende Standards festlegen und durchsetzen, denn mit absoluter Freiwilligkeit wird der Klimawandel nicht zu stoppen sein.
Hans-Heinrich Stamer
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Leserbrief zum Waldsymposium am 4. Juli in Ratzeburg
Niederschlagsbewirtschaftung gegen Trockenstress
“Das Trockenstress-Risiko nimmt zu, die Klimaprognosen sind unsicher, die vorhandenen Wälder müssen durch Mischbestände stabilisiert werden!” Diese Kernaussagen zur aktuellen Situation und Zielorientierung von Prof. Spellmann sind für den Kreis Lauenburg näher zu ergründen. Die etwas geringeren und jahreszeitlich verschobenen Niederschlägen mögen ein Grund für den Trockenstress in den Forsten sein – ebenso allerdings auch auf Wiesen, Äckern und in Gärten. Dem kann durch eine gezielte Niederschlagsbewirtschaftung wirksam begegnet werden, indem die Entwässerung in Wald, Feld, Flur und Gartengrundstücken nach Bedarf durch Versickerung und Drosselvorrichtungen in den Gräben und Drainageschächten so geregelt wird, dass möglichst viel Bodenwasser in der Fläche gehalten wird. Zusätzlicher Trockenheitsstress wird zunehmend verursacht durch langanhaltende Grundwasserentnahmen, u.a. für die Beregnung von Ackerkulturen und für fast ganzjährige Folienkulturen wie z.B. in der Gemeinde Schmilau. Die Auswirkungen sind eindeutig z.B. am Salemer Moor, Plötscher See, an der Schwarzen Kuhle sowie an sonstigen Stillgewässern und Mooren zu erkennen. Die Moorkörper sind vollständig oder doch stark trocken gefallen, zersetzen sich und heizen so den Klimawandel zusätzlich an. Hier ist Landrat Dr. Mager und der Kreistag als Grundeigentümer aufgefordert, schnellstens Abhilfe zu schaffen mit vordringlichen Wald- und Klimaschutzmaßnahme. Eine Erhöhung des Wasserpreises für die Bewässerung allein ist nicht zielführend.
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Boizenburg. Die Ortsgruppe Schaalsee und die Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) laden am Sonntag 4. August um 10 Uhr gemeinsam zu einer zweistündigen Wanderung am Elbufer bei Boizenburg ein. Treffpunkt ist im Ortsteil Vier, Am Elbberg, auf dem Biosphärenparkplatz. Unter der Leitung von Dr. Heinz Klöser wird der natürliche Steilhang westlich von Boizenburg erkundet, der zum Grünen Band gehört, das nun bereits seit 30 Jahren besteht. Hier stoßen von Trockenheit geprägte Wälder auf die vom Fluß gestaltete Aue, so dass Lebensräume für zahlreiche Pflanzen und Tiere mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen bestehen. Festes Schuhwerk und ein Getränk werden empfohlen. Um eine Spende von 5 € für die Renaturierung der Delvenau wird gebeten.
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Mitte April 2018 haben wir den Entwurf einer “Insektenburg” entwickelt und in Kuddewörde, Sachsenwaldstraße 12, dort im Vorgarten mit optimaler Südlage an zwei Tagen baulich umgesetzt. In einer Kreisfläche von 2,5 – 3,0 m Durchmesser wurden dazu die Rasensoden ausgestochen, am Nordhalbkreis nach Ost und West auslaufend aufgeschichtet, der gesamte Mutterboden ausgeschachtet und hinter der Sodenwand abgeböscht eingebaut. Dann wurde die Böschung mit einer insektenfreundlichen Wildblumensaat des BUND, mittels feiner Sägespäne zur besseren Sichtbarmachung reichlich verdünnt, bestreut und leicht eingeharkt.
Für die Befüllung und Gestaltung des Insektenburgkörpers verwendeten wir 4,0 m³ lehmigen Schlemmsand. Die Grundfläche wurde bis 20 cm über OK Gelände aufgefüllt, der Nordhalbkreis wurde in Ergänzung der Mutterbodenböschung weiter aufgehöht, so dass sich eine „Wärmefalle“ ausbildete. Abschließend wurde das gesamte Objekt mit einem Rasensprenger vier Stunden lang tiefgründig gewässert, um den Bodenkörper zu festigen und die Blühsaat zum Keimen zu bringen.
Bereits nach zwei Tagen hatten ca. 15 Solitärbienen sich in der nach Süden ausgerichteten Sandböschung Legeröhren gebaut, täglich wurden es mehr. Bald war die ganze Sandböschung mit mehreren Wildbienen besetzt, die fleißig Pollen als Nahrung für Ihre Nachkommen in die Brutröhren eintrugen. Auch Grabwespen-Arten, nächste Verwandte der Wildbienen, siedelten sich an, die kleine Insekten als Nahrung für ihre Brut eintrugen. Die Blühmischung mit u.a. Mohn und Kornblume ging gut auf, so dass die Bienen, Hummeln und Schwebfliegen nur sehr kurze Wege zu den Lege- und Brutröhren hatten. Aufgrund des langanhaltend trockenen Sommers im Jahr 2018 musste die Insektenburg einige Male beregnet werden, um die Wildblumen und Anpflanzungen zu unterstützen. Dazu richteten wir auch eine Insektentränke in der waagerechten Grundfläche ein. So hatten wir schließlich den ganzen Sommer lang eine bunte Blütenpracht und Insektenvielfalt. Spaziergänger blieben immer wieder erstaunt und bewundernd stehen, fragten nach, was es mit dem „Sand-Hummelhaufen“ auf sich hat. Gern gaben wir Auskunft.
In die Insektenburg ist dann im Herbst weitgehend Ruhe eingekehrt. Es blühten nur noch sehr wenige Blumen. In der Insektenburg aber wuchst die neue Insektengeneration heran – gegen Pestizide und Mineraldünger gut geschützt. Der absterbende Bewuchs blieb bis zum Frühjahr unangetastet erhalten und erfreute uns auch im Winter insbesondere bei Raureif. Im Frühjahr wurden die abgestorbenen Blumenstängel nur in einem Teilbereich ausgezogen und für einige Wochen seitlich abgelegt vor Ort belassen, um ggf. in den Stängeln überwinternde Insekten nicht zu schädigen. Die Oberfläche der Mutterbodenböschung wurde nur wenig und flach gegrubbert. So erhielt das natürlich vorhandene Saatgut mehr Licht und konnte frühzeitig aufkeimen, wachsen und wieder zur Blüte kommen. Die nach Süden ausgerichteten Sandflächen wurden von Bewuchs weitgehend freigemacht und die trockenen Blumenstängel schließlich als luftige, gute Grundlage zum Kompost und somit in den Stoffkreislauf der Natur zurückgegeben.
Dieser Bericht enthält einige Korrekturen gegenüber der Version vom April.
Hans-H. Stamer
Projektkoordinator
Geesthacht/Mölln. Mit finanzieller Unterstützung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg (KSK) in Höhe von 3.000 € aus dem Zweckertrag “Los-Sparen” hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nun an drei Schulen in Geesthacht und Mölln jeweils eine Insektenburg hergestellt. Unter aktiver Mitwirkung von Schüler*innen wurde in der Projektwoche zum Ende des Schuljahres, mit Beratung und Anleitung durch den Projektleiter Hans-Heinrich Stamer (BUND), jeweils ein sonnenexponierter Standort auf den Grundstücken der Berta-von-Suttner-Gemeinschaftsschule und des Otto-Hahn-Gymnasiums in Geesthacht sowie der Till-Eulenspiegel-Grundschule in Mölln ausgewählt. Die Objektgrundrisse wurden im Gelände mit Sägespäne markiert. Dann mussten die Rasensoden ausgestochen und am Nordhalbkreis zu einer Sodenwand aufgestapelt werden. Der restliche Mutterbodenaushub wurde hinter der Sodenwand als Böschung abgelagert, auf dieser eine vielfältige Wildkräuter-Samenmischung eingesät und leicht eingeharkt. Am nächsten Morgen wurden 4 qbm leicht lehmiger Sand per LkW in die Baugrube gekippt, der wiederum in Handarbeit aufgeschichtet und als Sonnenfalle gestalten wurde. Abschließend wurden die Insektenburgen mindestens vier Stunden lang beregnet, um den Sandkörper homogen zu durchfeuchten, zu festigen und der Windblumensaat das Keimen zu ermöglichen. Ab September werden die ersten Wildkräuter blühen. Die Wildbienen werden schon im Juli ihre Brutröhren in der neuen Insektenburg graben.
Am letzten Schultag vor den Sommerferien wurden die Insektenburgen eingeweiht. Torben Dethof (KSK) zeigte sich beeindruckt von der Projektidee des BUND und der tatkräftigen Herstellung der Insektenburgen mit den Schulen. Biolehrerin Anja Knuth und Rektor Kai Nerger freuten sich über den besonders vielfältigen Insektenlebensraum auf dem Grund der Berta-von-Suttner-Gesamtschule und kündigten an, weitere Rasenflächen in Blühflächen umzuwandeln. Biolehrerin Dr. Anja Möhring und Direktorin Kirsa Siegemund zeigten stolz ihre breite Palette an Objekten für den Insektenschutz am Otto-Hahn-Gymnasium vor. Neben der Insektenburg hatten die fleißigen Schüler*innen in der Projektwoche auch eine Trockenmauer, zwei Totholz-Sitzbänke und drei Insektenpfähle präpariert und aufgestellt. Heike Carstensen und Rektorin Kerstin Sturm freuten sich über das Engagement der Grundschüler*innen und das neue Insektenhabitat an der Till-Eulenspiegel-Schule. Zur Feier des Tages prosteten sich Schüler, Lehrer und Gäste mit einem alkoholfreien Bio-Getränk zu. Stamer erläuterte in seiner kurzen Rede, dass mit den BUND-Insektenburgen, die bundesweit zunehmend mehr errichtet werden, jeweils eine kleine “Arche-Noah” insbesondere für die fast 600 Wildbienen und sonstige Insektenarten in Deutschland entstehen, die derzeit in der konventionell bewirtschafteten Agrarlandschaft nicht überleben können. Sobald die Pestizidwirtschaft überwunden und der ökologische Landbau wieder die Regellandwirtschaft sei, können die Agrar- und Gartenflächen aus den Insektenburgen wieder vielfältig neu besiedelt werden. Dazu braucht es derzeit noch zahlreiche weitere Insektenburgen an Schulen sowie in Gärten der Dörfer und Städte.
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Leserbrief
Zu: „Geesthacht: Wo bleiben die Schiffe“ vom 26. 1. 2019 sowie „Leichtes Plus an Lauenburgs Schleuse“ vom 21. 1. 2019 und „Gütertransport auf dem Kanal stagniert insgesamt“ vom 31. 1. 2019.
Die LN haben dankenswerterweise in kurzer Folge die aktuellen statistischen Daten zum Binnenschiffsverkehr bei Geesthacht, Lauenburg und auf dem Elbe-Lübeck-Kanal vorgestellt. Erstaunlich ist dabei zunächst, dass sich die beiden Artikel vom 31. 1. 2019 widersprechen, indem einerseits behauptet wird, es habe mehr Frachtverkehr zwischen Elbe und Lübeck gegeben, um dann im zweiten Artikel festzustellen, dass an der Schleuse Büssau, die alle Schiffe auf dem Weg von der Elbe nach Lübeck passieren müssen, dramatisch abgenommen haben. Tatsächlich ist es statistisch unsauber, die leichte und lokale Steigerung der Schiffe, die gleich hinter der Lauenburger Schleuse ihre Fahrt beenden, zu einem Anstieg des Verkehrs auf der gesamten Kanalstrecke hochzustilisieren. Ebenso ist irreführend, für den Vergleich der Frachtverkehre nur die Zahlen des Vorjahres heranzuziehen und für die Entwicklung der Sportbootzahlen einen besonders dramatischen Rückgang zu suggerieren, indem ein besonders starkes, aber schon länger zurückliegendes Jahr (1992) als Bezugspunkt gewählt wird. Der gleichwohl erkennbare Rückgang der Sportboote auf dem Kanal im letzten Jahr schmälert jedoch nicht die touristische Bedeutung des Kanals, da völlig ausgeblendet wird, dass Sportboote den Kanal in erster Linie als Verbindung zwischen Elbe und Ostsee nutzen, da attraktive Angebote, länger auf dem Kanal zu verweilen, z.B. eine innenstadtnahe Marina in Mölln, wie sie bei der gegenwärtigen Umplanung des städtischen Hafengeländes ermöglicht werden könnte, bisher fehlen. Der für den Tourismus relevante Verkehr findet zu Fuß oder auf dem Fahrrad auf dem Kanalbegleitweg statt, und da dürfte die Entwicklung gerade auch im letzten sonnenreichen Sommer anders aussehen. Fasst man die Aussagen der drei Artikel zusammen, hat sich insgesamt erneut gezeigt, dass der Trend zu immer geringeren Frachtmengen auf dem Wasserweg ungebrochen ist und gerade der Einsatz immer größerer Schiffe dem keine Abhilfe schafft. Insbesondere bestätigt die Aussage von Frau Münstermann (26. 1.), dass die Bahn durchaus als potente Alternative zum Schiffsverkehr zu sehen ist, was in der regionalen Politik bisher stur geleugnet wird.
Vor diesem Hintergrund erscheint auch der geplante kostenintensive Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals noch unsinniger als bisher, zumal ein Teil der in den Bundesverkehrswegeplan eingestellten Gelder dringend für andere Aufgaben wie Kohleausstieg und Brückensanierung benötigt werden. Während als Argument für den Ausbau regelmäßig die möglichen Verkehre aus dem Elbeeinzugsgebiet nach Lübeck zitiert werden, ist die reale Situation, dass die Elbe Lauenburgs nun schon im fünften Jahr in Folge die Kriterien für das Kernnetz der deutschen Binnenwasserstraßen nicht erfüllt hat. Auch hier zeigt sich, dass ein Schiffstransport mit kleineren, flexibleren Einheiten vielleicht eine Option ist, mit größeren Schiffen jedoch ganz sicher nicht. Erstaunlich ist der Kommentar des Herrn Treber (26. 1.). Tatsächlich ist das Flussbett der Elbe nicht zu flach, sondern vertieft sich beständig durch sogenannte Solerosion. Wenn dennoch nicht genug Wasser in der Elbe ist, um die Regelwassertiefe zu erreichen, liegt es nicht am Flussbett, sondern daran, dass schon seit Jahren in zunehmendem Maße die Elbe nicht genug Zulauf bekommt, um das Flussbett zu fühlen. Dies war auch in den zurückliegenden feuchteren Jahren der Fall, so dass es plausibel ist anzunehmen, dass die Regulierungsmaßnahmen an der Elbe, ihrer Auen und Nebengewässer für diesen Missstand verantwortlich sind. Gerade die Auenbereiche sind wesentlich für die Aufnahme von Hochwässern, von denen sie einen guten Teil speichern und zu anderen Zeiten als Grundwasserzufluss wieder in die Elbe zurückführen können – sofern sie intakt sind. Deshalb sollten diese Auenbereiche möglichst zügig wiederhergestellt werden. Die Hochwässer möglichst schnell abführen zu wollen, ist hingegen eine antiquierte Strategie, die vor allem die im nordseenahen Flachland gelegenen Orte wie Boizenburg, Lauenburg und Geesthacht besonders treffen würde, wo auch Herr Treber seinen Arbeitsplatz hat.
Dr. Heinz KlöserBUND
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Zu: „Streit um den Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals“ vom 15. 1. 2019
Ich bin etwas überrascht, dass ein Ereignis, dass doch schon einige Zeit her ist, jetzt noch einmal hochgekocht wird. Es muss wohl Saure-Gurken-Zeit sein. Zunächst einmal möchte ich versichern, dass ich entgegen der Darstellung der Lübecker Nachrichten in keiner Weise etwas ankündigen könnte, was der Vorstand der Schifferbrüderschaft im Schilde führt. In Volksfesten sehe ich eher etwas Positives, so dass man mir bitte erklären möge, inwiefern man in der zitierten Formulierung eine Verunglimpfung sehen kann. Wenn die Schifferbrüderschaft erklärt, zu ihren Schifferbrüdern und der Binnenschifffahrt zu stehen, ist das sicher löblich. Fragt man jedoch die Schiffer, die zurzeit auf dem Kanal unterwegs sind, mal persönlich, hört man in der Regel kritische Töne. Und auch der Bund Deutscher Binnenschiffer hat gegen den Ausbau argumentiert und stattdessen die Neuauflage der kleinen Schiffe, die durch den Kanalausbau verdrängt würden, gefordert. Wo ist denn da die Solidarität der Schifferbrüder? Dem gegenüber befürwortet der BUND durchaus die Schifffahrt auf dem Kanal im bisherigen Umfang, lehnt aber einen weiteren Ausbau zu Lasten von Natur und Landschaft und der darauf beruhenden Erholungsmöglichkeiten ab. Diese Haltung kann ich auch gerne Herrn Thiede noch einmal erklären, so wie er mir gerne endlich einmal erklären möge, welchen Vorteil denn die ihm anvertraute Stadt von dem Ausbau haben sollte.
Dr. Heinz Klöser
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Auf Einladung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) referierte der Insektenforscher Thomas Hörren vom Entomologischen Verein Krefeld (EVK) am Dienstag im Möllner Quellenhof vor 90 Besuchern über deren bahnbrechende Studie zum Thema “Rückgang der Insekten-Biodiversität”. An zahlreichen Standorten ausschließlich in Schutzgebieten hatte der EVK 27 Jahre lang die Insektenfauna untersucht. Aufgrund des enormer Datenbestand und der wissenschaftlichen Methodik waren die Entomologen in der Lage, nicht nur den schleichenden Verlust an Arten, sondern auch an Insekten-Biomasse zu dokumentieren. Danach hat die Insektenbiomasse im Zeitraum von 1990 bis 2017 im Jahresmittel um über 75 % abgenommen, in den Sommermonaten sogar um über 85 %. Da die Forscher keinen Zugang auf die landwirtschaftlich konventionell genutzten Flächen hatten, wird zukünftig wissenschaftlich zu prüfen sein, ob der überwältigend große Ursachenkomplex “unknown” damit im Zusammenhang steht, was erwartet wird. In der anschließenden Aussprache mit Staatssekretärin Anke Erdmann (MELUND) und Forstdirektor Henner Niemann (Kreis RZ) unter der Moderation von Hans-H. Stamer (BUND) wurden Konsequenzen auf Landes- und Kreisebene u.a. auch mit Themenkarten der Besucher eingefordert.
Erdmann berichtete von schwierigen Verhandlungen in der Agrarministerkonferenz, Niemann machte deutlich, dass Umstellungen der Domänen auf ökologischen Landbau Sache der Parteien im Kreistag seien. Er befürwortete ggf. Bestrebungen der Domänenpächter zur Umstellung, die dann durch einen geringeren Pachtzins honoriert werden sollten. Zum Einfluss der konventionellen Landwirtschaft berichtete Thomas Hörren über Vergleichsuntersuchungen aus dem Jahr 2013 in England, die belegen, dass in weiträumig nicht landwirtschaftlich genutzten Gebieten die Artenzahl und Biomasse der Insekten konstant waren, in landwirtschaftlich konventionell genutzten Gebieten dagegen stark abfallend waren wie in Deutschland. Hörren resümierte, dass ausgebrachte Pestizide in unserer Kulturlandschaft, auf Garten- und Landwirtschaftsflächen, Bahngleisen, in Gewerbe- und Wohngebieten, vermutlich die Hauptursache des Insektensterbens sind. Dazu werden neue Untersuchungen angestellt. Die Insektenbestände auf Flächen des ökologischen Landbaus sind demgegenüber nur wenig eingeschränkt. Stamer forderte von den politischen Parteien auf EU-, Bundes- und Landesebene, Pestizide und Mineraldünger wiederholt ansteigend stark zu besteuern, um diese Belastung der Lebensräume von Menschen, Pflanzen und Tieren schließlich zu beenden. “Unsere Landwirtschaft muss wieder umweltverträglich werden!” Das Wissenschaftsjournal PLOS ONE stellt die Studie des EVK im Internet für jedermann kostenlos zur Verfügung.
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Was machen, wenn die Bundesregierung, der Bauernverband und in deren Folge die konventionellen Landwirte die vielfachen Forderungen aus der Gesellschaft zum Verbot von Pestiziden gegen Wildkräuter und Insekten nicht befolgen? Antwort: möglichst hocheffektive Insektenhabitate selbst erschaffen! Dieses ist im Garten, auf dem Gründach oder auch sogar auf dem Balkon möglich.
Den Entwurf einer “Insektenburg” hatten wir Mitte April entwickelt und in unserem Vorgarten baulich realisiert. Dazu wurden Rasensoden in einer Kreisfläche von 3 m Durchmesser ausgestochen, am Nordhalbkreis nach Ost und West auslaufend aufgeschichtet, der Mutterboden ausgeschachtet, hinter der Sodenwand mit Böschung eingebaut und diese mit BUND-Kräuter- und -Wildblumensaat eingesät. Von den gelieferten 4 qbm Grubensand im Wert von 140 € wurden 3 qbm in die Baugrube gekarrt, die Basis 20 cm über Gelände angelegt und die Mutterbodenböschung mit Grubensand so ergänzt und profiliert, dass eine Sonnenfalle entstand. Das ganze Objekt wurde dann noch gründlich beregnet. Bereits nach zwei Tagen hatten etliche der bis zu bis 3 mm kleine Solitärbienen sich im Sand eine Legeröhre gebaut. Schnell war die ganze Sandflächenböschung Loch an Loch mit Wildbienenröhren besetzt. Interessant ist zu beobachte, wie die Bienen fleißig Pollen oder, je nach Art, auch kleine Insekten als Nahrung für Ihre Nachkommen eintragen. Die Blühmischung ist gut aufgegangen, so dass die Bienen, Hummeln und Schwebfliegen hier nun sehr kurze Wege haben. Spaziergänger bleiben immer wieder erstaunt und bewundernd stehen und lassen sich beraten.
Nachmachen erlaubt!
Der Bauplan wird gegen eine Spende von mindestens 50 € auf das BUND-Kreisgruppenkonto DE11 2305 2750 0000 9094 75 bei Mitteilung einer Email-Adresse, Fax-Nr. oder Postanschrift gern zur Verfügung gestellt. Telefonische Nachfragen sind unter 04154/9995920 möglich an Hans-Heinrich Stamer.
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Unter der Leitung von Dr. Heinz Klöser sind wir von Neu-Lankau zum Pantener Moor geradelt, wo uns Dr. Peter Aldenhoff vom Verein Natur Plus e.v. Panten das 147 ha große NSG vorstellte. Auf engstem Raum finden sich quellige Hangflächen eine vermoorte Talrinne mit Wasserflächen, Sümpfen, Bruch- und Quellwälder sowie daneben Tricken- und Magerrasen auf ehemaligen Kiesabbauflächen.
Auf den Fotos sind Sand-Strohblumen, eine Mosaikjungfer, ein Sandhang, in dem zahlreiche Kleininsekten leben, sowie eine Schleusung für Freizeitschiffer an der hotopschen Schleuse zu sehen. Dr. Klöser informierte neben den Plänen zum Ausbau und daraus folgenden Auswirkungen des Elbe-Lübeck-Kanals auf die Natur und die Region im Anschluss über die Pflanzenwelt, die sich speziell am Kanal entwickelt hat.
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- Reinhard Schmidt-Moser
Bericht aktualisiert am 23. Mai
Die Jahreshauptversammlung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Möllner Uhlenkolk stand im Zeichen der Neuwahl des Vorstandes. Mit Birgit Binger wurde ein langjähriges, besonders im Amphibienschutz verdientes Mitglied verabschiedet. Mit Anette Klingberg aus Hollenbek, Bettina Boll aus Geesthacht, Pascal Hay aus Kühsen und Mathis Hack aus Ratzeburg wurden vier neue Vorstandsmitglieder einstimmig gewählt. Somit ist der gleichberechtigte Kreisvorstand nun mit 12 Personen maximal besetzt.
Nach den Rechenschaftsberichten u.a. zu den Themen ELK-Ausbau und Renaturierung Delvenautal, Mobilität und Verkehr, Stilllegung und Rückbau AKW-Krümmel, Maßnahmen zum Amphibien- und Insektenschutz, Vorstellung der BUND-Seite bei facebook, Veranstaltungen zur Gesundung der Kulturlandschaft und zur Domänenverpachtung wurde der Vorstand einstimmig entlastet. In den Haushaltsplan 2018 wurde nach ausführlicher Diskussion ein Exposé für ein Filmprojekt zum Elbe-Lübeck-Kanal mit 1.000 € eingestellt sowie eine Rücklage von 27.000 € für den Film, der im Jahr 2019 entstehen soll.
Vor der Versammlung nahmen ca. 30 Besucher an sechs bereitgestellten Elektrofahrzeugen die Gelegenheit wahr, von den Nutzern informiert zu werden. Anschließend hielt Reinhard Schmidt-Moser, ehemals leitender Mitarbeiter im Kieler Umweltministerium, einen sehr informativen, detaillierten Vortrag zum Thema “Elektromobilität – der bessere Weg?”. Wichtigstes Resümee aus Sicht des Referenten war die Feststellung, dass die CO2-Bilanz eines Elektromobils erheblich günstiger ist als beim Benziner und Dieselfahrzeug. Die vielfach in den Raum gestellte Alternative mit Wasserstoffantrieb oder Brennstoffzelle sah Schmidt-Moser eher kritisch, insbesondere wenn Wasserstoff aus Methan, einem in der Regel fossilen Gas, hergestellt werde. Etwas günstiger wäre es, wenn Wasserstoff unter Verwendung von Windstrom elektrolytisch aus Wasser gewonnen wird. Beim Brennstoffzellenantrieb sei der Wasserstofftank mit einer Druckbelastung von 700 bar ein Risikofaktor. Batterien seien bis zu drei Mal effizienter als die alternativen Energiegeber. Eine weitere überzeugende Zahl, die für E-Autos spreche: bei einem Verbrauch von 18 KWh pro 100 km würden eine Million E-Autos gerade einmal 0,4 Prozent vom Gesamtstrom verbrauchen. Auch die Fahrleistung per Batteriebetrieb sei für die allgemeine, durchschnittliche Nutzung völlig ausreichend und gut praktikabel.
- Vorstand u. Kassenprüfer: Die neuen BUND-Vorstandsmitglieder und Kassenprüfer (vlnr): Matthis Hack, Hans-Heinrich Stamer, Birgit Binger, Dr. Torsten Walther, Bettina Boll, Pascal Hay, Anne Christina Remus, Dr. Heinz Klöser, Dieter Damerow, Gerhard Boll, Wolfgang Pohle (verdeckt), Klaus Tormählen, Jürgen Ziemer. Es fehlen Anette Klingberg und Dr. Lutz Fähser.
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Zu einer praktischen Insekten-Hilfsmaßnahme lädt der (BUND am Sonntag 13. Mai um 10 Uhr in den Amphibienpark ein an der A.-Paul-Weber-Straße 9. In der vormaligen Ackerfläche sollen 10 Stck Blühflächen entstehen. Alle Mitglieder und sonstigen Naturfreunde sind mit Hacke, Spaten und Grubber eingeladen, die Flächen herzurichten und einzusäen. Anschließend gibt es ein kleines Frühstück und eine Führung im Gelände. Um Anmeldung unter Hans-Heinrich.Stamer@bund-rz.de bis zum 11. Mai wird gebeten.
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Pressebericht
Diskussion in Mölln ohne große Gegensätze
Zur Diskussion über den Wahlprüfstein “Zur Gesundung der Kulturlandschaft” hatte BUND unter der Moderation von Hans-Heinrich Stamer am Freitag die Kreistagsparteien in den Quellenhof eingeladen. Meinhard Füllner (CDU), Dr. Matthias Esche (SPD), Kornelia Mrowitzky (Grüne), Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) und Christoph Hinrichs (Linke) erklärten in ihrer jeweiligen Selbstvorstellung ihre Motivation für ein Kreistagsmandat u.a. mit ihrer Liebe zur Natur.
Füllner will die Kulturlandschaft wie sie ist erhalten. Happach-Kasan bestritt eine steigende Umweltbelastung und das Insektensterben. Die anderen Kandidaten forderten “mehr Mut zum Umweltschutz und Behördenkontrollen” (Esche), “die nachteilige Veränderung nicht nur in der Landwirtschaft zu stoppen und Problembewusstsein zu schaffen” (Mrowitzky) und “nach dem Verbot der drei Neonikotinoide muss nun auch Glyphosat verboten und die Klimaschutzbeauftragten müssen langfristige Verträge erhalten” (Hinrichs). Jürgen Leicher, Agraringenieur im BUND-Landesvorstand, erklärte zu den Wertebegriffen Heimat und Kulturlandschaft, dass die landwirtschaftliche Produktion an die eigene Fläche gebunden werden müsse. “Wir können nicht weitermachen wie bisher. Wir müssen nun alsbald sozial-ökologische Konzepte denken und umsetzen”. Mrowitzki möchte weite, beruhigte Bereiche, in denen sich Natürlichkeit entwickeln und “wo keine Abdrift von Pestiziden eintritt”.
Für Happach-Kasan ist Heimat dort, “wo man wohnt, arbeitet und wirtschaftet. Ökobilanzen des Umweltbundesamtes (UBA) sind wertvoll, aber der Einsatz von Glyphosat ist als gut zu bewerten; das BUA soll dazu eine Abwägung liefern”. Hinrichs schwärmte von der “einmalig schönen Heimat Schleswig-Holstein. Der Ausbau von Hühnermastbetrieben aber ist ein agrarindustrielles Problem”. Auf alte Naturbilder mit Herzensbindung verwies Füllner und erklärte seine Freude daran “durch natürlichen Landschaften wie den Elbe-Lübeck-Kanal zu fahren und in den Ratzeburger See zu springen. Alle Gewässer müssen nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie saniert werden, auch um den Tourismus zu fördern”. Mrowitzky machte deutlich: “Auch alle Maßnahmen in Hausgärten müssen giftfrei umgestellt werden. Wir brauchen einen Strategieprozess für biologische Vielfalt auf kommunaler Ebene als logisches Herunterbrechen der Ziele der UN-Biodiversitätstrategie, der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung von 2007, der jetzt auch existierenden Landesstrategie zur biologischen Vielfalt. Die Ziele müssen lokal umgesetzt werden, sonst sind sie nur ein Papiertiger”. Esche ergänzte, “die Insektenproblematik muss wissenschaftlich vertieft begründet und alte Bäume mit ihrer besonders hohen Artenvielfalt müssen erhalten werden”.
Auf die Frage zur flächenhaften Lebensraumzerschneidung durch Schlaggrößen von 50 Hektar und mehr mit nur einer Marktfrucht erklärte Füllner: “Diese sind gegeben. Der Kreis wird Blühstreifen auf den Domänen anlegen”. Mit fünf Fragekarten wandten sich Besucher an das Podium zu den Themen “Vermaisung – Verspargelung – Vergüllung” und “Zersiedelung und Versiegelung der Landschaft” sowie “Wann dürfen Blumenwiesen gemäht werden, damit Raupen Zeit zur Entwicklung haben” und “Einzel-Pachtflächen des Kreises sind unattraktiv und problematisch”. Zusammenfassend stellte Stamer fest, dass von allen Parteien ein “Strategieprozess für den Insektenschutz” befürwortet wurde, für den sich Füllner besonders einsetzen will – allerdings nicht für eine Beteiligung der Umwelt- und Naturschutzverbände.
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Einladung 13. Mai
Am letzten Samstag wurden ein Sämling von der 1258 Jahre alten Gerichtslinde in Schenklengsfeld (Hessen) sowie zwei heimische Ulmen im BUND-Amphibienpark gepflanzt. Die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) steht im Zentrum des vormaligen Ackers, auf dem die natürliche Sukzession im vollen Gange ist. Als Schutz gegen Rehverbiss wurden die Sämlinge mit Dornensträucher überdeckt. Unsere Pflanzungen erhöhen und beschleunigen die Artenvielfalt, insbesondere für Insekten. Am Sonntag 13. Mai sind alle Naturfreunde um 10 Uhr in dem Amphibienpark zum einsäen von Ackerwildkräutern eingeladen. Dazu bitte einen kleinen Eimer und eine Gartenhacke mitbringen. Auf einem Rundgang werden die bereits entwickelten Naturschutzmaßnahmen vorgestellt und zur Stärkung wird ein kleines Frühstück gereicht. Anmeldungen erbeten bis zum 9.5. per Email an
Hans-Heinrich.Stamer(at)bund-rz.de
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BUND im Gespräch zum Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals beim "Wirtschaftsrat der CDU"
Am 12. April 2018 befasste sich der „Wirtschaftsrat der CDU e.V., Landesverband Schleswig – Holstein“ in Meiers Gasthof in Berkenthin mit der Problematik zum geplanten Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals (ELK). Zu dieser Sitzung, zu der auch externe Gäste zugelassen waren, hatte der Wirtschaftsrat vier Referenten eingeladen: Lars Schöning von der Industrie- und Handelskammer Lübeck (IHK), MdB Norbert Brackmann, vor Kurzem zum neuen “Maritimen Koordinator” der Bundesregierung ernannt, Andreas Dohms, bislang Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lauenburg und neuerdings im Neubauamt Hannover angesiedelt, sowie Dr. Heinz Klöser, Vorstandsmitglied im BUND Herzogtum Lauenburg und Sprecher des BUND-Landesarbeitskreises Naturschutz.
Download des vollständigen Berichts (korrigiert 2. Mai 2018)
Autoren sind Dr. Heinz Klöser, Rolf Jünemann und Hans-Heinrich Stamer
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Im letzten Jahr war der Abschluss neuer Pachtverträge mit den kreiseigenen Domänen ein vieldiskutiertes Thema im Kreistag. Auch der BUND brachte sich mit ein, indem er eine Ökologisierung der Domänen forderte. Im besonderen ging es darum, Maßnahmen zur Verringerung der Nitratbelastung des Grundwassers und der Phosphat-Überdüngung der Gewässer zu ergreifen. Jetzt teilt der Kreis in einer Pressemitteilung mit, dass mit der Gewässerschutzberatung durch eine Ingenieurfirma erste Schritte zum Erreichen der Ziele eingeleitt wurden. Dies wertet der BUND auch als Erfolg für seine Aufklärungsarbeit durch verschiedene Informations- und Diskussionsveranstaltungen.
Pressemeldung des Kreises:
Gewässerschutz auf den kreiseigenen Domänen
Das Grundwasser in Schleswig-Holstein gilt auf einer Fläche von 4.500 km² als gefährdet oder als in einem schlechten chemischen Zustand. Hauptursache ist die Belastung mit Nitrat. Der Kreistag hat im vergangenen Jahr daher beschlossen, auf den kreiseigenen Domänen Gewässerschutzmaßnahmen durchzuführen. Hierzu zählt insbesondere die Gewässerschutzberatung.
Die Firma GERIES Ingenieure GmbH aus Gleichen-Reinhausen bei Göttingen hat im Wege einer europaweiten Ausschreibung des Landes Schleswig-Holstein den Auftrag erhalten, im Beratungsgebiet 6 (Südholsteiner Geest und Büchener Sander) diese Gewässerschutzberatungen durchzuführen. Damit fallen die Domänen Fredeburg, Niendorf/St. und Marienwohlde in das Beratungsgebiet. Um eine Vergleichbarkeit der Daten und Empfehlungen zu gewährleisten, konnte die Gesellschaft ebenso für die Gewässerschutzberatung der sechs übrigen Domänen gewonnen werden.
In der ersten Projektphase wurden die Betriebsdaten und Flächen analysiert, die auch die Basis für eine digitale „Bodenformen“-Karte bilden. Hierzu wurden Moorböden, Gewässerrandstreifen, Erosionsflächen und weitere sensible Bereiche ermittelt. In diesem Jahr folgen weitere begleitende Untersuchungen (Nmin-Probeentnahme im Frühjahr/ Herbst, Wirtschaftsdünger- und Grundnährstoffuntersuchung) sowie individuelle Handlungsempfehlungen für jede Domäne.
Parallel hat die Untere Wasserbehörde des Kreises die Gewässerrandstreifen an Verbandsgewässern auf den Domänenflächen identifiziert. Gewässerrandstreifen dienen der Erhaltung und Verbesserung der ökologischen Funktionen der Gewässer. Sie sollen zur Ufersicherung beitragen und Schadstoffeinträge reduzieren.
Alle Domänenpächter haben sich dem Anliegen des Kreistages gegenüber offen gezeigt und streben nun in der zweiten Projektphase die Umsetzung von Maßnahmen an.
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Zum folgenden Presseartikel aus der Lauenburgischen Landeszeitung erhielten wir die Abdruckgenehmigung von der Redaktion.
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BUND-Studie zum Elbe-Lübeck-Kanal aktualisiert
Der geplante Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanal ist nach wie vor ein Thema, das die Gemüter im Kreis wie auch in Lübeck bewegt. Der BUND hat seine Studie dazu aktualisiert und mit neuen Daten unterlegt. Auch nach der erneuten Bewertung stellt sich der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals als ein eklatante Verschwendung von Steuergeldern dar, vor Allem, wenn man die Situation der Lübecker Häfen genauer betrachtet und sich vor Augen führt, dass der Bund Deutscher Binnenschiffer neuerdings die Förderung gerade der Schiffstypen fordert, für die der Kanal bereits ausgebaut ist. Näheres dazu in unserer Studie, die ab sofort in der Spalte rechts zum Download bereitsteht.
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...für eine zukunftsfähige Kulturlandschaft
In der Reihe öffentlicher Veranstaltungen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) “Zur Gesundung der Kulturlandschaft – was gilt es zu tun?” hatte dieser am 20. Februar ins Burgtheater eingeladen. Den über 50 Besuchern wurde der Film “More than honey” vorgeführt und ein Kapitel aus dem Buch “Der Stumme Frühling” aus dem Jahre 1962 von Rachel Carson vorgelesen.
Auf dem Podium wurden dann das auffällige Insektensterben und Kritikpunkte an einer konventionell-industriellen Landwirtschaft diskutiert. Margret Püttmann, Vorstandsmitglied im Landes-Imkerverband, machte deutlich, dass die Bienenhaltung immer aufwändiger und stark von der Rapsblüte abhängig sei. In der restlichen Sommerzeit reiche das Blütenangebot oft nicht aus, die Bienenvölker zu erhalten, so dass dann zugefüttert werden müsse. Harald Quint, Biobauer des „Vogelfängerkaten Linau“ berichtete von seinen Maßnahmen für Solitärbienen mit Nistmöglichkeiten und partieller Grünlandpflege, so dass die Insekten immer nektarspendende Blüten vorfänden.
Klaus Wegner, Mitglied im Vorstand des Kreisbauernverbandes, vertrat die Auffassung, dass der Export landwirtschaftlicher Güter und die Verwendung von Pestiziden, wie z.B. Glyphosat zur pfluglosen Ackerbewirtschaftung, in Deutschland zulässig sind und bleiben sollen. Er habe aber auch bemerkt, dass der Bestand an Insekten sehr zurückgegangen sei. Detlef Hack, Bauer vom „Lämmerhof“ in Panten, zeigte die Wirtschaftsweise nach dem Demeter-Zertifikat auf, die ökologisch nachhaltig und weltweit anwendbar sei. Die derzeitige Exportwirtschaft lehnt er ab, weil die klein- und mittelständigen Betriebe und damit auch die reich strukturierte Kulturlandschaft verloren gehen. Diese sei eine Grundlage für arten- und zahlreiche Pflanzen- und Tiergesellschaften. In wenigen Gemeinden des Kreises, z.B. in Panten, wo es keine Flurbereinigung in den 1970er Jahren gab, sei diese reichhaltige Kulturlandschaft noch erlebbar. Bettina Best, Pädagogin und GRÜNE Kreistagsabgeordnete aus Alt-Horst registrierte immer weniger Insekten, auch Mücken, so dass Fliegengitter entbehrlich seien. Damit die Singvögel besser überleben und ihre Jungen aufziehen können, biete sie fast das ganze Jahr über Futter an.
Hans-Heinrich Stamer, Vorstandsmitglied im Kreis-BUND, erläuterte, dass 100 ha große Schläge, die nur mit einer Marktfrucht bestellt würden, z.B. mit Raps, während der Blüte zwar ein großes Angebot für viele Insekten darstellen. Nach der Blüte aber sterben viele Bienen und andere Insekten aus Energiemangel bei dem Versuch, den Acker zu überfliegen, weil es dort keine Blüten-“Tankstellen” mehr gebe. Ackerbeikräuter seien rar, totgespritzt worden. Abhilfe könne geschaffen werden durch eine modernisierte Dreifelderwirtschaft in jeweils insektenfreundlicher Schlagbreite von 72 m mit z.B. Weizen, Raps, Ackerbohnen, Gerste und Zuckerüben. Diese Produktionsflächen sollten ergänzt werden mit Streifen von zweijähriger Ackerbrache im Abstand der möglichen Flugstrecke von 288 m für nektarabhängige Insekten sowie mit Ackerrandstreifen. Das Podium war sich einig darin, dass Information, Aufklärung und Ausbildung zum Thema Landwirtschaft und Naturschutz in der Gesellschaft intensiviert werden müssen. Zufriedenstellende Lösungen der angesprochenen Probleme, wie dem Bienensterben, können nur im Miteinander von Produzenten, Konsumenten und der besorgten Öffentlichkeit erreicht werden.
Es wurde die Frage aufgeworfen, ob noch Zeit sei, zuzusehen, wie Insekten, Amphibien, Echsen, Vögel und Säuger in großer Zahl wegsterben oder ob nun Taten erforderlich seien? Die Diskussion ergab, dass Naturschutz, speziell Bienenpflege und Insektenschutz, sofort und überall in Dorf und Stadt, im Garten und auf den Gemeindeflächen initiiert und intensiviert werden sollen. Der Kirche und dem Kreis als größte Grundeigentümer im Lauenburgischen fallen im Sinne von Schöpfungsbewahrung und Grundgesetz (Art 14 Abs.2 „Eigentum verpflichtet“) eine besondere Vorbildfunktion zu. Dazu wurde rückblickend auf die Veranstaltung vom 9. Februar mit Prof. Succow verwiesen, wo mit großer Mehrheit der fast 200 Teilnehmenden bereits drei Kernthesen verabschiedet worden waren:
1. Wir möchten den ländlichen Raum als Heimat erhalten
2. Es gibt einen Artenverlust, der menschengemacht ist
3. Wir möchten einen interdisziplinären Arbeitskreis “Zur Gesundung der Kulturlandschaft” einrichten.
Als weitere Kernthese wurde dann zur Abstimmung gestellt:
4. Städte und Dörfer starten eine ökologische Offensive zum Insektenschutz für eine zukunftsfähige Kulturlandschaft.
Auch dieser These wurde mit großer Mehrheit zugestimmt. Der Moderator des Abends, Dr. Lutz Fähser, dankte für die sachkundige und faire Diskussion und lud zur Folgeveranstaltung am 27. März um 18:30 Uhr ins Burgtheater ein mit dem Thema “Das System Milch”.
Das Foto zeigt die Podiumsteilnehmer:
Dr. Lutz Fähser, Bettina Best, Margret Püttmann, Klaus Wegner, Harald Quinn, Detlef Hack, Hans-Heinrich Stamer
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Ist unsere Kulturlandschaft in Gefahr? Ist das Insektensterben noch aufzuhalten? Die Bedrohung ist offenbar im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen. Ca. 200 Interessierte waren zur hervorragend organisierten Veranstaltung des BUND in den Quellenhof nach Mölln gekommen. Mit Prof. Michael Succow, den Träger des alternativen Nobelpreises für bahnbrechende Leistungen im Naturschutz, konnte der BUND einen prominenten Vertreter der internationalen Naturschutzbewegung präsentieren. Resümee der Veranstaltung: Alle Mitwirkenden bekannten sich zum Willen, Lösungswege aufzuzeigen. Einig waren sich auch alle, dass dazu Gespräche notwendig sind.
In der Veranstaltung hatten Vertreter der Verbände und der im Kreistag vertretenen Fraktionen das Angebot, eine Stellungnahme aus Kreissicht abzugeben.
Bilder
- Das Podium mit Claudia Bielfeld, Michael Succow, Klaus Jarmatz (Biospähenreservat Schallsee), Alfons Wiesler-Trapp (Demeter Domäne Fredeburg), Kreispräsident Meinhard Füllner, Ulrich Ketelhodt (Nordkirche), Wolfgang Ruge (stellv. Probst)
- Volles Haus: etwas 200 Besucher waren in den Quellenhof in Mölln gekommen
- Michael Succow (Träger des alternaiven Nobelpreises)
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- Dr. Martin
- Chr. Meusel
Gut besuchte Veranstaltung in Mölln
Mit ca. 50 Gästen war die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der Kreisgruppe des BUND zum Thema Trinkwasser im Quellenhof in Mölln sehr gut besucht. Mit Dr. Hans-Jörg Martin vom Institut of Toxicology und Pharmakologie der Christian-Albrechts-Universität in Kiel und Christian Meusel von den Vereinigten Stadtwerken Netz konnte der BUND hochkarätige und neutrale Referenten gewinnen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage: Welche bzw. wie viele Pestizide und Düngemittel werden bei uns eingesetzt und werden diese Umweltgifte schließlich im Trinkwasserhorizont ankommen?
Laut Toxikologe Dr. Martin werden in Deutschland pro Jahr ca. 3000 Tonnen Pestizide eingebracht. Die Zahl der darin verwendeten Wirkstoffe beträgt 270. Aktuell gibt es dazu fast 1500 Handelsnamen. Wichtig beim Einsatz seien die Grenzwerte und deren Einhaltung. Die Festsetzung erfolge durch das Bundes-Umweltamt. Dieses orientiere sich an Tierversuchen. Die Dosis, die bei Tieren gerade eine Wirkung zeigt, wird durch 100 geteilt. Der somit erhalte Wert werde als Acceptable Daily Intake (ADI) bezeichnet und stelle den Grenzwert für Menschen dar. Beim Trinkwasser seien zehn Prozent des ADI der Richtwert. Das höre sich gut an, besorgniserregend sei aber überhaupt das Vorkommen solcher Gifte. Die verwendeten Insektizide (Insektenvernichter) seien erheblich giftiger als Herbizide (Krautvernichter). Insektizide seien vorwiegend Nervengifte, wie z.B. die berüchtigten Neonicotinoide, die in erster Linie für das Insektensterben verantwortlich gemacht werden. Das Herbizid Glyphosat („Pflanzenschutzmittel“) verglich Martin im historischen Vergleich zum Verbot von DDT, das einst als Wundermittel gepriesen sei, bis man nach Jahren der Anwendung erst die Schädlichkeit feststellte. Eine große Gefahr besteht in der sehr landen Verweildauer von DDT in der Umwelt. So wird wird DDT weltweit immer noch nachgewiesen nachgewiesen, obwohl es seit über 30 Jahren verboten ist. Abschließend wies Dr. Martin darauf hin, dass die United Nations durch ihre Sonderberichterstatterin für das Recht auf Nahrung, Dr. Hilal Elver, in ihrem Bericht vom 24.1.2017 zu dem Schluss gekommen sind, dass massiver Pestizideinsatz in der Landwirtschaft, in Deutschland waren es in 2016 fast 47.000 Tonnen, ein klarer Verstoß gegen die Menschenrechte ist. Die UN schätzt, dass jedes Jahr etwa 200.000 Menschen weltweit an akuten Vergiftungen durch Pestizide sterben. Daneben würden chronische Belastungen und Pestizide mit Krebs, Alzheimer, Parkinson, Hormon- und Entwicklungsstörungen sowie Sterilität in Verbindung gebracht. Die UN fordert eine Zeitenwende und politische Reformen in der Landwirtschaft. So sei der Einsatz von Ackergiften zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung nicht erforderlich. Probleme in der Welternährung seien vielmehr auf Armut, Ungleichheit sowie auf die ungerechte Verteilung von Nahrungsmitteln zurückzuführen.
Der Vortrag von Christian Meusel bezog sich auf die Praxis der Vereinigten Stadtwerke Netz, die Brunnen in Mölln und Ratzeburg zur Versorgung der Städte mit Trinkwasser betreiben. Wegen der innerstädtischen Lage und der nach neuen Erkenntnissen nicht mehr ausreichenden Bohrtiefe sei man jetzt im Fredeburger Wald tätig, wo ein neuer 160 m tiefer Brunnen angelegt und beprobt wird. Nach seiner Darstellung werde als Trinkwasser das reine aus tieferen Schichten gewonnene Wasser ohne Zusatzstoffe verwendet. Bei der Bearbeitung würden lediglich Mangan und Eisen zur Oxidation gebracht und abgefiltert. Zur Reichweite des Wasservorkommens stellte er dar, dass in Schleswig-Holstein zurzeit nur zehn Prozent der Grundwasserneubildung verbraucht würden. Die größte Gefahr des Trinkwassers bestünde in der Überdüngung der Böden mit Nitrat. Eine Reinigung wäre sehr kostenintensiv, so dass mit einer deutlichen Kostensteigerung von derzeit 1,65 €/m³ auf 2,05 €/m³ zu rechnen wäre. Ein Ausfiltern von Pestiziden sei dagegen noch viel aufwändiger, wenn im Einzelfall überhaupt möglich. Zurzeit gelange Nitrat nicht bis in die Tiefe der Brunnen, langfristig müsse damit aber gerechnet werden. „Das aktuelle Trinkwasser ist nicht in Gefahr, jedoch die Trinkwasser-Grundwässer sind in Gefahr. In etwa 50 % der Landesfläche liegt der Nitratgehalt bereits über dem Grenzwert von 50 mg/l“, fasste Christian Meusel die Trink- und Grundwassersituation zusammen und plädierte dafür, dass die Wasserversorger wie in Niedersachsen auch in Schleswig-Holstein das Recht bekommen sollten, Trinkwasserschutzgebiete zu beantragen und zu betreiben. Exakte Daten über die regionalen Grundwasserbelastungen können im Umweltatlas der Landesregierung unter www.umweltdaten.landsh.de/atlas eingesehen werden.
- Dr. Hans-Jörg Martin, Hans-Heinrich Stamer als Organisator, Christoph Meusel
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Der BUND ist wie viele Menschen im Herzogtum Lauenburg von dem katastrophalen Insektensterben alarmiert. Er bittet alle, in ihrem jeweiligen Lebensbereich zum planvollen Handeln auf und erklärt:
1. Das Insektensterben in unserer Kulturlandschaft mit über 98 % Biomasseverlust gegenüber dem Jahr 1936 (Aebischer et al. 1991, Sorg et al. 2016) erkennen und bewerten wir als absolute Bedrohung nicht nur für die Insektenarten, sondern für die gesamte Flora und Fauna mit allen Artengruppen, auch einschließlich uns Menschen.
2. Die Bedrohung zeigt sich besonders in großflächig zerstörten Lebensräumen, aus denen wir Menschen die natürlich vorkommenden Wildpflanzen – und damit auch die darauf angewiesenen Tierarten – beseitigt haben, sowie in den übermäßigen Belastungen der Gewässer, der Böden und der Luft. Auch im Kreis Herzogtum Lauenburg beobachten wir nachteilige Veränderungen des Klimas und nehmen insbesondere auf großen Ackerschlägen aber auch in Hausgärten schmerzliche Verluste auch bei früher häufigen, heimischen Vogelarten wie Rebhühner, Feldlerchen und Singvögeln sowie bei Fledermäusen zur Kenntnis.
3. Die bereits eingetretenen Verluste, Schäden und zunehmenden Bedrohungen sind neben einer chemisch geprägten Land-, Garten- und Forstwirtschaft besonders auch durch naturschädliche Mobilität, Bebauung und den hohen Verbrauch natürlicher Ressourcen entstanden.
4. Die Mitverantwortung als Gesellschaft an den Natur- und Umweltproblemen muss uns alle veranlassen, besonders als Entscheidungsträger in den Parlamenten, Regierungen, Verwaltungen, Verbänden, Grund- und Immobilieneigentümer, Pächter und Mieter, in unseren jeweiligen Zuständigkeiten die Natur- und Umweltzerstörungen zu stoppt und für Flora und Fauna wieder deutlich mehr Lebensräume freizugeben.
5. Als vordringliche, beispielhafte Maßnahmen fordern wir von der Bundesregierung, das Breitband-Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat und die Insektenvernichtungsmittel aus der Gruppe der Neonikotinoide in Deutschland in allen Bundesländern gesetzlich zu verbieten. Darüber hinaus fordern wir, dass auch Deutschland sich in den laufenden EU-Verhandlungen zur „Gemeinsamen Agrarpolitik“ (GAP) für eine Reform nach dem Prinzip „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ einsetzt, aus der dann maßgeblich eine Ökologisierung der Kulturlandschaft finanziert werden kann.
6. Wir bitten den Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und den Kreistag als größte Grundeigentümer im Herzogtum Lauenburg um eine Initiative zur Einsetzung eines gemeinsamen interdisziplinären Arbeitskreises „Zur Gesundung der Kulturlandschaft“, der entsprechende, beispielhafte Handlungsempfehlungen für den Kreis Herzogtum Lauenburg erarbeiten und vorschlagen soll.
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Mit einem bunten Strauß von insgesamt 27 Veranstaltungen präsentiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sein Jahresprogramm 2018. “Naturkundliche Wanderungen, Vorträge über Wasserbelastungen und Insektensterben, Filme über Landwirtschaft mit anschließender Aussprache, Führungen im Atom-Widerstandsarchiv, Kandidatentest zur Kreistagswahl, Aktion Wildkräuteransaat, BUND-Mitgliederversammlungen, Radrundtouren Elbe-Lübeck-Kanal und Elbe, Ausstellung Naturerlebnistag Mölln, Pilzwanderung mit Verköstigung, Exkursion Naturschutz-Landwirtschaft und andere Veranstaltungen zeigen auf, dass der BUND die Umweltbelastungen sehr ernst nimmt und den Artenschwund nicht tatenlos hinnimmt,” sagt Hans-H. Stamer vom Kreisvorstand, “denn über 98 % der natürlichen Insektenbestände wurden seit 1936 vernichtet, viele Ursachen sind bekannt.” Mit der Veranstaltung am 9. Februar “Zur Gesundung der Kulturlandschaft: Was gilt es zu tun? – Die Schaalseeregion als zukunftsfähiges Landschaftsmodell” strebt der BUND mit Unterstützung von Prof. em. Dr. Michael Succow, Kreispräsident Füllner, Ulrich Ketelhodt (KDA) und weiteren Akteuren eine moderne Rückbesinnung auf eine natur- und umweltverträglich nachhaltige Bewirtschaftungen insbesondere auch auf den Kirchenländereien und den Kreisdomänen an. Die Veranstaltung soll Antworten darauf geben, welche Verantwortung Regierungen, Grundeigentümer und Bewirtschafter bis hin zu allen kleinen Hausgärten haben und wahrnehmen müssen, um einen stummer Frühling noch abzuwenden.
Download
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Die Kreisgruppe des BUND hat zum Entwurf einer Wasserschutzgebietsverordnung in Schwarzenbek eine Stellungnahme erarbeitet. Darin werden die Unzulänglichkeiten des aktuellen Entwurfes und Verbesserungsvorschläge ausführlich dargestellt.
Download der Stellungnahme
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Ab Montag 27. November wird ein Team des BUND in Ratzeburg und Umgebung die Haushalte über die Arbeit und Projekte des BUND informieren, z.B. gegen einen Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals und für Insektenschutz auch in der Agrarlandschaft. Die Bürger*innen haben dazu die Möglichkeit, beim größten Umwelt- und Naturschutzverband Deutschlands Mitglied zu werden. Der BUND braucht und freut sich auf die Unterstützung seiner gemeinnützigen Arbeit, um erfolgreicher für Natur und Umwelt wirken zu können.
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Der Andrang war größer als erwartet. Dem Aufruf der Kreisgruppe des BUND zum Besuch der Bio-Bauernmeierei in Mühlenrade waren ca. 50 Freunde der biologischen Milchwirtschaft gefolgt. So mussten sich die Gäste für den Rundgang in zwei Gruppen teilen. Dabei wurden die Verarbeitungsschritte von der Rohmilch zur Trinkmilch, Sahne, Butter, Buttermilch, Quark und Joghurt erklärt. Eingangs konnte die Anlieferung der Milch per Tankwagen in Augenschein genommen werden.
Einige Daten: 32 Höfe haben sich als Kommanditisten der GmbH und Co KG angeschlossen. Sie beliefern die Meierei aus einem Umkreis von 150 km - von Flensburg bis Bremen - mit ihrer aus Familienbetrieben stammenden Milch. Zertifizierungsstand ist BIOLAND, einige Höfe haben Demeter-Auszeichnung. Alle Höfe halten ihre Tiere mit Weideaustrieb im Sommer. Der Lieferumfang beträgt im Schnitt 250 000 Liter pro Woche. Die Meierei beschäftigt 33 Mitarbeiter, nicht alle in Vollzeit. Gefahren werden zwei Schichten pro Tag. Zurzeit werden nur Milch und Butter produziert, im nächsten Jahr kommen Sahne und Joghurt hinzu. Bei der Milch werden drei Produkte angeboten: Länger haltbare, homogenisierte und nicht homogenisierte Frischmilch, jeweils in zwei Fettstufen. Die Produktion wird ausschließlich regional vermarktet.
- Hans-Heinrich Stamer und Geschäftsführer Janosch Raymann begrüßen die Gäste
- Gundula Heinrichsohn, Vertriebsleiterin, erläutert die Milchanlieferung
- Die Milchtüten auf dem Weg in die Verpackung
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Zum Pressebericht in den Lübecker Nachrichten
Der BUND nimmt den Streit zwischen SPD und CDU zum Anlass, auf die im Rahmen der Kultur- und Umweltwochen des Forum für Kultur&Umwelt dargebotenen Informationen über die geologischen Probleme der im Standortauswahlgesetz vom 5.5.2017 geplanten Atommüll-Endlagerung hinzuweisen.
In seinem Lichtbild-Vortrag hatte der Bergbauingenieur Egbert den Beyer detailliert nachgewiesen, dass Salzstöcke für eine Endlagerung ungeeignet sind. Der in Salzstöcken gelagerte Atommüll strahle über 1 Mio. Jahre Wärme ab und ziehe damit Wasser an. Dieses suche immer den Weg zur Wärme. Ein Beispiel sei schon der schwach strahlende Atommüll in der „Asse 2“. Unter den dargestellten Bedingungen sei bei jeder Lagerung in Salzstöcken von Wassereinbrüchen auszugehen, die zu Korrosion und Durchsackungen der Castoren im Salzstock führen. Dadurch komme es unweigerlich zu radioaktiver Verseuchung der Umwelt. Eine sichere Lagerung des Atommülls über Jahrtausende reiche nicht aus, der Atommüll sei erst nach einer Million Jahren nicht mehr gefährlich hoch radioaktiv. Ausgehend von dieser langen Lagerungszeit sei die Wahrscheinlichkeit eines atomaren GAUs in Salzlagerstätten darum sehr hoch. „Das ist wie russisches Roulett: sechs Kammern, eine Kugel“, so de Beyer, der aber auch eine sichere Lagerungsmöglichkeit des atomaren Mülls in Castoren vorstellte. In mindestens fünftausend Metern Tiefe könnten die Castoren in entsprechend großen Bohrlöchern im Urgestein dauerhaft entsorgt werden. Diese Technologie sei den Wissenschaftlern und Politikern in Deutschland auch bekannt. “Anders als in den USA hält die deutsche Bundesregierung aber aus Kostengründen noch an einer unverantwortlichen Endlagerung in Bergwerken oder Salzstöcken fest”, so de Beyer. Hans-Heinrich Stamer (BUND) empfiehlt der SPD, CDU und allen Parteien, sich über die bergbaulichen Probleme einer Atommüll-Endlagerung kundig zu machen (www.de-beyer.seite.com), statt Vorwahlkampf-Scharmützel ohne Sachinformationen auszutragen, die einer Problemlösung nicht zuträglich seien.
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Aktuelle Belastungen und Auswirkungen von Düngung und Pestizideinsatz in der Landwirtschaft auf die Seen und das Grundwasser in Schleswig-Holstein
Info-Veranstaltung im Rahmen der Reihe Salz in der Linse des Forums Kultur&Umwelt
Bericht folgt
- Gudrun Plambeck
- Jürgen Schrey
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Die Inspektion unserer 30 Fledermauskästem im Börnsener Dalbek-Wald brachte ein schockierenden Ergebnis: Wo wir sonst um diese Jahreszeit mehr als 30 Fledermäuse angetroffen haben, fanden wir dies Mal gerade drei Tiere, alle große Abendsegler. Als Ursache vermuten wir Nahrungsmangel. Der Bestand an Nachtfaltern, Hauptnahrung für Fledermäuse ist wie bei allen anderen Insektenarten, stark zurück gegangen.
Wie die Fledermäuse leiden auch die auf Insekten angewiesenen Singvögel. Die Befürchtung ist angebracht, dass jetzt bald der stumme Frühling eintritt. Und niemanden stört es? Wo bleibt der Aufschrei?
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Wirkung von Streusalz auf Boden und Bäume
Ratzeburg Die Ausstellung des Amtes für Umwelt und Bodenschutz der Stadt Hamburg mit dem Titel “DON´T STREU SALZ” läuft vom Freitag 6. Oktober um 19 Uhr bis 17.November in der Gelehrtenschule Ratzebur. Das Leitmotiv ist: “10 Dinge, die Sie über Streusalz wissen sollten, aber nie fragen würden. An Schultagen ist die Ausstellung von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenfrei.
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Die Auftaktveranstaltung der Reihe "Salz in der Linse" des Forums Kultur&Umwelt, in dem auch der BUND mitwirkt, brachte visionäre Aspekte der Lagerung des millionen Jahre strahlenden Atommülls. Bergbauingenieur Egbert de Beyer legte überzeugend dar, dass die bisher angedachten Salzbergwerke als Deponien völlig ungeeignet sind. Die einzige sichere Verwahrung sei durch Bohrlöcher von mindestens 5 km Tiefe in Urgestein gegeben. Alles andere würde über längere Zeiträume zu Erosionen und damit zur Freisetzung von Strahlung führen.
Das Foto zeigt Hans-Heinrich Stamer und Egbert de Beyer. Stamer hatte de Byer und den Koreferenten, Andreas Graf von Bernstorf, Landbesitzer am angedachten Endlager Gorleben aus dem Wendland, als Referenten gewinnen können.
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Am 10.9. 2017 fand bei strahlendem Wetter der diesjährige Naturerlebnistag im Uhlenkolk Mölln statt. Das Thema in diesem Jahr lautete "Natur und Kind" und unser Motto lautete "Blühwiesen".
In Vorbereitung hatte Herr Dreinhöfner vom Ausbildungsverbund Stormarn-Lauenburg mit seinen Schülern 4 kleine Bühinseln auf unterschiedlichem Boden angezüchtet, diese dienten als praktische Beispiele. Herr Thomas Dreinhöfner war auch selber anwesend und konnte Fachfragen beantworten. Unterstützt wurden wir von den BUND-Jugendlichen Anna und Melina.
Gabi Stein hatte mit viel Fantasie ein Erwachsenenquiz entwickelt, wo man die Lokalisation von Blühinseln in Mölln und Ratzeburg und jeweils eine markante Blume erkennen musste. Für die Kinder hatte sie ein Angelspiel entwickelt, bei dem verschiedene Insekten in einer der Blühwiesen geangelt und bestimmt werden mussten. Als Belohnung konnte sich jeder ein Öko-Gummibärchen aufspießen und essen. Informationsmaterial vom BUND, der Heinz-Sielmann-Stiftung und der Deutschen Umwelthilfe wurde verteilt.
Es war ein Tag, der allen Beteiligten viel Freude gemacht hat. Besonderer Dank geht an Herrn Dreinhöfner und seine Schüler und Gabi Stein, die das ganze Material gesammelt und verarbeitet hat.
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Sehr geehrte Damen Beutin und Dr. Scheer, sehr geehrte Herren Brackmann, Buchholz und Dr. von Notz,
seit fast einem Jahr werden in Informationsveranstaltungen, Presseberichten, Leserbriefen und in den Wahlveranstaltungen zum Bundestag die zahlreichen Argumente für und gegen einen Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals (ELK) öffentlich gemacht und diskutiert. Wir halten das für eine gute demokratische Streitkultur, in die wir Sie mit diesem Offenen Brief einmal mehr aktiv einbinden möchten.
Heute wenden wir uns an Sie mit der Bitte, uns zu den aus unserer Sicht besonders entscheidungsrelevanten Grundlagen für oder gegen einen Ausbau des ELK die folgenden Fragen zu beantworten.
1. Binnenschiffe belasten die Natur und Umwelt lt. Umweltbundesamt viel stärker als eine elektrifizierte Güterbahn. Die Mehrbelastungen sind bei den Treibhausgasen um das 1,29-fache, bei Kohlenmonoxid 4,05-fache, bei flüchtigen Kohlenwasserstoffen 5,6-fache, bei Stickoxid 6,87-fache, bei Feinstaub 10-fache und beim Energieverbrauch um das 1,46-fache höher als bei der Güterbahn.
Frage: Erkennen Sie diese Fakten des Umweltbundesamtes an, wenn nicht, welche sonstigen belastbaren Quellen liegen Ihnen vor?
2. Die geplanten Ausbaumaßnahmen des ELK sollen in die Kanalsohle und in die Kanalböschungen eingreifen, so dass die Ökologie im Kanal völlig zerstört wird. Dadurch verstößt der Ausbau gegen das Verschlechterungsverbot der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL).
Frage: Ist Ihnen bekannt, dass der ELK ein berichtspflichtiges Gewässer im Bearbeitungsgebiet 22 nach der EU-WRRL ist?
3. Der im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) ausgewiesene Nutzen-Kosten-Faktor (KNF) von 0,5 schließt einen Ausbau vernünftigerweise schon aus.
Frage: Auf welcher Datengrundlage mit welcher prognostizierten Tonnage pro Jahr wurde der KNF von welchem Gutachter berechnet? (Wir bitten Sie um Übersendung des Gutachtens).
4. Wie allgemein üblich soll der ELK an die Größe eines aktuellen Binnenschiffes, in diesem Fall das Großmotorlastschiff, angepasst werden.
Frage: Gibt es bei Ihnen Überlegungen, neue Binnenschiffe, u.a. mit Strahlruder zur besseren Steuerung, an den vorhandenen ELK mit seinen historisch wertvollen Hotopp´schen Schleusen anzupassen?
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Bahnausbau statt ELK-Ausbau
“Die Grünen haben sich offensichtlich mit den Fakten zum geplanten Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) befasst. Sie lehnen den Ausbau aus überzeugenden Gründen ab, das begrüßen wir”, erklärt Hans-Heinrich Stamer, Vorstandsmitglied des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Herzogtum Lauenburg und weist auf die vom BUND erstellte Faktenlage auf www.BUND-RZ.de hin. Auch die von Norbert Brackmann (MdB) benannte Entscheidung des Bundestages, `nun Güterverkehre ernsthaft auf die Schiene oder die Wasserstraße verlagern` zu wollen, unterstütze der BUND grundsätzlich. Im konkreten Fall sei ein elektrifizierter Ausbau der Bahnstrecke von Puttgarden über Lübeck, Lauenburg ... die ökologisch und ökonomisch eindeutig bessere Alternative. Ein Bahnausbau wäre technisch mit weitaus geringem Aufwand problemlos machbar, zudem mit Aussicht auf Lärmschutz in den angrenzenden Wohngebieten. “Der geplante Ausbau des ELK wird voraussichtlich auch aus rechtlichen Gründen an den Erfordernissen der Europäischen Wasserrahmen-Richtlinie scheitern”, so Stamer weiter, “der BUND wird weiterhin für den Erhalt und die Entwicklung der naturnahen, historischen Kanalregion kämpfen”. Auf Einladung des Gemeinnützigen Stadtteilvereins: Initiative für Lübecks ländlichen Raum e.V. wird Dr. Heiz Klöser am 12. 9. um 19.30 Uhr in der Kronsforder Adventskapelle, Hauptstraße 37, den BUND-Faktencheck zum geplanten Kanalausbau öffentlich vortragen. Auch die Bundestagsabgeordneten sind eingeladen.
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Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde des BUND im Herzogtum Lauenburg,
heute wende ich mich mit einer Bitte an Euch/Sie zur praktischen Unterstützung unserer Natur- und Umweltschutzprojekte.
In weiten Bereichen auch unseres Kreises verdrängt und tötet insbesondere die konventionell-chemische Landwirtschaft zahllose Tier- und Pflanzenarten aus den angestammten Lebensräumen der Wiesen, Weiden und Äcker, so dass viele Arten vom Aussterben bedroht sind. Dadurch hat auch die Insektenbiomasse im Vergleich zum Jahr 1936 um mehr als 98 % abgenommen. Weil zahlreiche Arten der Insekten, Echsen, Amphibien, Vögel und auch Säuger sich zeitweise und z.T. auch nur von Insekten ernähren müssen, haben diese ebenfalls drastisch abgenommen. Der BUND und andere Verbände, die Bundesregierung und Medien haben in den letzten Wochen wiederholt darüber berichtet. Im Internet sind zahlreiche Berichte über Begutachtungen zu finden.
Was hat das nun mit meiner Bitte zu tun?
Wir haben u.a. mit dem Amphibienpark in Groß Schretstaken und dem Biberpark in Witzeeze eigene Grundstücke, auf denen wir Maßnahmen insbesondere auch zur verstärkten Entwicklung von Insektenlebensräumen umsetzen wollen. Diese Maßnahmen wollen und müssen wir z.T. ehrenamtlich durchführen, von den Vorstandsmitgliedern ist das allein nicht zu leisten. Darum frage ich hiermit um Eure/Ihre Mithilfe an.
Im Amphibienpark werden folgende Maßnahmen geplant:
- Anpflanzung von Hochstamm-Obstbäumen zur Ergänzung der Streuobstwiese
- Anpflanzung unterschiedlicher Weiden (erste Bienenweide, bereits begonnen)
- Ansaat standortgerechter Wildblumen
- Herstellung und Aufbau von Insektenbruthilfen (bereits begonnen)
- Aufstellung eines Hornissenbrutkastens (bereits begonnen)
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Im Biberpark (Schütt´sche Wiese) werden folgende Maßnahmen geplant:
- Herstellung eines Flachgewässers
- Anpflanzung unterschiedlicher Weiden (erste Bienenweide und Bibernahrung)
- Ansaat standortgerechter Wildblumen
- ...
Die ehrenamtliche Projektarbeit soll zeitlich gestreckt in kleinen Schritten erfolgen. Maßnahmetermine sollen am Wochenende (Fr. bis So.) stattfinden, maximal 3 Std dauern und mit einer gemütlichen Picknickrunde abschließen, in der auch die nächsten Maßnahmenschritte vorbesprochen werden sollen. Arbeitsvorbereitungen und Materialbeschaffungen sollen durch den Kreisvorstand organisiert bzw. erledigt werden. Für die ehrenamtliche Mitarbeit kann der BUND auf Wunsch einen Stundensatz von 10,- € bezahlen.
Ich hoffe sehr darauf, dass sich unter unseren BUND-Mitgliedern, -Förderern und -Freunden nun etliche Frauen, Kinder, Jugendliche und Männer sich für diese Projekte ehrenamtlich aktiv mit einbringen möchten. Dazu bitte ich um eine möglichst kurzfristige Antwortmail, spätestens bis zum 27. August, zu den folgenden Angaben, die in diese Email nachstehend eingetragen werden können:
- Vorname und Name:
- Straße und Nr.:
- PLZ und Ort:
- Tel.-Nr.:
- Email-Adresse:
- günstige*r Wochentag*e:
- günstige Tageszeit*en:
- Kenntnisse und Fähigkeiten:
Möglichst schon im kommenden Jahr und in den Folgejahren wollen wir dann unsere Erfolge in den Projektgebieten besichtigen und feiern.
Ich wünsche allen eine schöne Sommerzeit.
Beste Grüße und herzlichen Dank für jede Rückmail (auch Absagen), Euer
Hans-Heinrich Stamer
BUND Herzogtum Lauenburg
Sachsenwaldstraße 12
22958 Kuddewörde
Tel.: 04154/9995920
Hans-Heinrich.Stamer@bund-rz.de
www.bund-rz.de
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Vom 29. September bis zum 19. November veranstaltet das Forum für Kultur & und Umwelt seine diesjährige Herbst-Veranstaltungsreihe. Thema ist das Motto Salz in der Linse. Die Kreisgruppe des BUND ist mit einigen Veranstaltungen beteiligt.
Hier das Programm zum Download
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Mit Unverständnis und Bedauern hat die Kreisgruppe des BUND die in den LN veröffentlichte sogenannte Aufklärungskampagne des Bauernverbandes zu r Kenntnis genommen. “Mit der Kampagne klären die Beteiligten Bauern die Öffentlichkeit nicht auf. Vielmehr versuchen die gut ausgebildeten Landwirte, die Zusammenhänge von Überdüngung und Pestizidverwendung zu verschleiern”, erklärt Hans-H. Stamer vom BUND-Kreisvorstand. Vordergründig erschienen die Argumente zur Ertragsmaximierung und zu Ackerbeikräutern plausibel, sie lassen aber die bekannten Vergiftungsfolgen im Grund- und Trinkwasser und die drohende Ausrottung zahlreicher Tier- und Pflanzenarten der Agrarlandschaft völlig außer Acht.
“Der BUND verkennt nicht, dass die Landwirte gut ausgebildet sind. Das Grundproblem der Umwelt- und Naturschutzprobleme sind nicht die Bauern, sondern ist die Ignoranz der CDU im Bundestag angesichts des allseits bekannten Insektensterbens” (´Regierung warnt vor massivem Insektensterben´, LN 15.7.17), klagt Stamer an. Der BUND erwarte aber von allen Bauern und Landwirten, dass sie die Folgen ihrer Dünger- und Pestizidausbringungen richtig bewerten. Mit der Aussage, “40 g Schutzmittel (Pestizid) werden in 500 Liter Wasseraufgelöst. Quasi nichts” soll die unbedarfte Einschätzung der Öffentlichkeit bedient werden, dass dieses NICHTS völlig problemlos sei, was es nachweislich tatsächlich nicht ist. “Hier ist der Bauernverband mit seinen Mitgliedern nicht ehrlich”, sagt Stamer. Mit der Kampagne solle den konventionellen Landwirten und der allgemeinen Öffentlichkeit suggeriert werden, es könne weiterhin wie bisher gedüngt, gespritzt, versorgt und exportiert werden, ohne Nachteile für Mensch, Umwelt und Natur. Dieses sei aber eine gefährliche Sackgasse, die von derzeit maßgeblichen Teilen der Politik und der Chemieindustrie zur Gewinnmaximierung betrieben wird.
Aus der Region äußerte sich bislang nur Frau Dr. Happach-Kasan zur Problematik des Insektensterbens. In ihrem Leserbrief (´Wir alle müssen einen Beitrag leisten´, LN 15.7.17) erkennt sie an, dass “Landwirtschaft und Gartenbau nicht völlig auf das Management von Schadinsekten verzichten” könne. Ihren Beitrag dazu hätten sie, ihre FDP-Kreistagsfraktion und die CDU-Kreistagsfraktion um unseren Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann in der Anhörung und Entscheidung über die Domänen-Neuverpachtung leisten können. Leider haben sie keine Öffnung zur Umstellung von Domänen für den ökologischen Landbau beschlossen. Damit bleiben auch diese konventionellen Landwirte durch den Kreistagsbeschluss notgedrungen Versorger aber auch Giftspritzer.
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Mölln. Die Kreisgruppe des BUND hatte zur öffentlichen Podiumsdiskussion mit den Bundestagsparteien in den Quellenhof in Mölln eingeladen. Auf dem Podium waren Norbert Brackmann (CDU), Dr. Nina Scheer (SPD), Dr. Valerie Wilms (Bündnis 90/Grüne), Christopher Vogt (FDP) und Heidi Beutin (Linke) mit Dr. Heinz Klöser vertreten. Schwerpunkte waren der geplante Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals und eine Position zur nachhaltigen Landwirtschaft.
Bericht:
Vertreter der fünf im Bundestag vertretenen Parteien bzw. deren Kandidaten waren am 11. Juli der Einladung des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in den Quellenhof gefolgt. Unter der Moderation von Hans-Heinrich Stamer und Dr. Heinz Klöser (BUND) gaben Norbert Brackmann (MdB CDU), Dr. Nina Scheer (MdB SPD), Dr. Valerie Wilms (MdB Grüne), Christopher Vogt (MdL FDP) und Heidi Beutin (Kandidatin LINKE) ihre Statements zu den BUND-Wahlprüfsteinen „Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanal“ und „Nachhaltige Landwirtschaft“.
Norbert Brackmann möchte den Kreis nach vorne bringen, den Autoverkehr auf Umgehungsstraßen aus den Städten herausleiten. Der Elbe-Lübeck-Kanal soll für 838 Mio. Euro ausgebaut werden, um die Verlagerung der Schwerlastverkehre auf das Großmotorlastschiff zu ermöglichen. Der Transport von Weizen aus Schleswig-Holstein zu den Mästern sei für den Handel mit dem Binnenschiff am wirtschaftlichsten zu machen. Einen modernen Ausbau der Bahn zwischen Lübeck und Lauenburg als Alternative zum Binnenschiff und dem Lkw mochte Brackmann nicht zustimmen.
Für Nina Scheer ist es wichtig, den Ausbauzustand des Kanals zunächst in der derzeitigen Form zu erhalten. Ob der geplante Ausbau mit dem prognostizierten Nutzen-Kosten-Faktor von 0,5 „gemeinwohlorientierter“ sei, werde sich durch die jetzt beginnende Planung erst noch zeigen. Ein Ausbau müsse aber möglich sein, wenn Bedarf und Erfordernisse dazu gegeben wären. Die aktuelle Planung im Rahmen der Ziele sei verantwortbar. Sie lege Wert auf die Bedeutung des Tourismus und den Erhalt der liebenswerten Kanal-Umwelt.
Valerie Wilms plädierte für den Substanzerhalt des Kanals als ein kaufmännisches Gebot. Der geplante Kanalausbau mache jedenfalls keinen Sinn. Wichtig sei eine Gesamtbetrachtung der Verkehrsinfrastruktur, innerhalb der die Schiene zukünftig für den Schwerlastverkehr ausgebaut werden sollte, begleitet von Lärmschutzmaßnahmen. Wilms berichtete aus dem Bundes-Verkehrsausschuss, dass die für den Kanal umgeschichteten Gelder an anderer Stelle fehlen, was auch von den Binnenschiffern selbst moniert würde. Zudem sei im Bundesverkehrswegeplan noch keine Entscheidung hinsichtlich der Verwendung der vorgesehenen Gelder gefallen.
Christopher Vogt möchte grundsätzlich eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur durch den Ausbau des Kanals, allerdings mit der Einschränkung des Erhalts einer lebenswerten Umwelt. Nach seiner Ansicht hätte der Ausbau schon früher unter Einbeziehung der betroffenen Bürger stattfinden müssen. Heidi Beutin äußerte sich eindeutig klar gegen den Kanalausbau. Die derzeitige Kanalnutzung mit Binnen- und Freizeitschiffen solle beibehalten werden. Sie möchte vermehrt die Bevölkerung einbeziehen und das „Primat der Wirtschaft beenden“.
Dr. Heinz Klöser vom BUND hob die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus hervor, dessen Boom zum großen Teil auf der Idylle des Kanals begründet sei. Der letzte Ausbau in den 1990-er Jahren habe sich nicht gerechnet, ein erneuter Ausbau würde die prognostizierten Fracht- und Wirtschaftsziele ebenfalls verfehlen. Das Binnenschiff sei nicht umweltfreundlich, die Güterbahn sei laut Umweltbundesamt in allen Kategorien deutlich günstiger. Die Bahnkapazitäten seien auch schneller und viel preisgünstiger herzustellen. Für Natur und Umwelt sei der Kanal ein Rückgrat der Biodiversität, ein Kanalausbau wäre reine Steuerverschwendung und hätte katastrophale Auswirkungen auf Natur-, Artenschutz und Umwelt.
Stamer gab die These vor: „Wesentliche Ursache für die Belastung der Böden, des Grundwassers, der Gewässer und den drastischen Artenrückgang ist die industrielle-chemische Landwirtschaft. Diese Bewirtschaftung ist nicht nachhaltig. Unser Handlungsvorschlag ist der Ökologische Landbau“. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Artenvielfalt wieder hergestellt und Gewässerschutz wichtige Ziele der Bewirtschaftung werden müssten. Weniger Pestizide, kontrollierte Düngung und weniger Massentierhaltung sei die Maxime. Die neue Düngeverordnung sei ein richtiger, aber viel zu kurzer Schritt. Für eine grundlegende Agrarreform seien die Rahmenbedingungen weder in Deutschland noch in Europa hinreichend geschaffen. Valerie Wilms sieht die Probleme im Fördersystem der EU: „Mittel dürfen nicht nach Flächengrößen sondern nur nach Art der Bewirtschaftung vergeben werden. Steuergelder nur für Leistungen, die die Natur- und Umweltbelastung reduzieren.“ Und: „Deutschland hat eine Nachhaltigkeitsstrategie, setze sie aber nicht um. In Europa hingegen fehle diese noch ganz.“
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Der Prüßsee-Verein Güster hatte am 26. 6. 2017 Dr. Heinz Klöser vom BUND und Herrn Dohms vom WSA Lauenburg als Redner auf einer Informationsveranstaltung zur eingeleiteten Planung des Ausbaus des Elbe-Lübeck-Kanals eingeladen. Am 27. 6. Berichteten die Lübecker Nachrichten (LN) über den Vortrag von Herrn Dohms und Kommentare von Frau Dr. Nina Scheer (SPD); die der Veranstaltung als geladener Gast beiwohnte. Der Beitrag von Dr. Klöser wurde erst am 6. 7. Mit einem sogenannten Faktencheck gewürdigt, dessen Stichhaltigkeit jedoch fragwürdig ist. Der BUND nimmt zu den von den LN bemängelten Punkte in einer Erwiderung detailliert Stellung. Dazu haben wir eine Erwiderung verfasst (Download auch in der Spalte rechts oben):
Download Erwidereung "Faktencheck" Lübecker Nachrichten
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Nach Güster gab die Kreisgruppe des BUND auch den Einwohnern der Gemeinde Witzeeze die Gelegenheit, sich über den Stand der Planungen für einen eventuellen Kanalausbau zu informieren. Schwerpunkt dabei war der Neubau der Schleuse im Ort. Das Interesse war an diesem Abend allerdings erheblich geringer.
Zunächst stellten Dr. Heinz Klöser vom BUND und Andreas Dohms vom Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg die Argumente gegen einen Ausbau bzw. den Stand der Planung vor. Dabei ergaben sich zu den Ausführungen vor einer Woche in Güster kaum Änderungen (siehe Bericht weiter unten). Heinz Klöser ging allerdings zusätzlich auf einige Kritikpunkte aus den Lübecker Nachrichten ein. Eine ausführliche Entgegnung findet sich als Download zum Datum 8. Juli weiter oben.
Abteilungsleiter Andreas Dohms war zusammen mit seinem 12-köpfigen Projektteam erschienen, das sich auch einmal kurz vorstellte. Seine Ausführungen zum Neubau der Schleuse waren geprägt durch die Alternative Betriebsstilllegung während der Bauphase oder paralleler Weiterbetrieb. Die vier möglichen Standorte wurden auf einer Karte dargestellt: Zwei vor oder hinter der vorhandenen Schleuse und zwei direkt daneben. Auf jeden Fall werde Wert darauf gelegt, das alte historische Bauwerk als Museum zu erhalten.
In der Diskussion wurden wie schon in Güster Zweifel laut, dass die Bahn die Frachten ersatzweise aufnehmen könne. Klöser entgegnete, dass auf Grund der Fehmarn-Belt-Querung ohnehin mit einem Ausbau und einer Ertüchtigung der Bahnstrecke zu rechnen sei. Er betonte, dass seine Bemerkungen zur Schienenalternative sich rein statistisch aus Zahlen des Bundesumweltamtes ableiten würden.
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Volles Haus in Güster
Nach mehreren vorangegangenen Informationstreffs zu einem möglichen Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals wandte sich die Kreisgruppe des BUND jetzt direkt an die von einem Ausbau betroffenen Anwohner. Im Dorfgemeinschaftshaus der Gemeinde Güster waren auf Einladung des Prüßseeverein Güster an die 150 Interessierte erschienen, darunter die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden Güster und Fitzen sowie der Vorsteher des Amtes Büchen.
In seinem einleitenden Vortrag betonte Dr. Heinz Klöser die Bedenken des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zur fehlenden Sinnhaftigkeit des Projektes aus ökonomischer, ökologischer und kulturhistorischer Sicht. Trotz Ausbau des Kanals sei keine Erhöhung der Transportmengen von derzeit 400.000 Tonnen pro Jahr zu erwarten. Auch stimme die allgemein angenommene Einschätzung nicht, dass das Binnenschiff das umweltfreundlichste Verkehrsmittel sei. Die Schiene übertreffe das Schiff in allen Kriterien wie Energieverbrauch, Feinstaub und Treibhausgasen. Einige Besucher äußerten sich zur Verlagerung der Güter auf die Schiene skeptisch. Dann müsse möglicherweise die in der Nähe verlaufene Bahnstrecke ausgebaut und mit Lärmschutz versehen werden. Klöser widersprach auch der Angabe, dass Lübeck von dem Kanal profitieren würde. Der Elbe-Lübeck-Kanal sei nicht die beste Verbindung zwischen Ost- und Nordsee. Mit voraussichtlich über einer Milliarde Euro für den Ausbau handele es sich um eine kolossale Steuerverschwendung. Klöser gab weiter zu bedenken, dass der im Kreis boomende Tourismus, insbesondere auch in der Kanalregion, durch die Ausbaumaßnahmen einen erheblichen Schaden und Rückgang erleiden würde.
Als einzige Abgeordnete des Bundestages war an diesem Abend Dr. Nina Scheer zugegen. Sie betonte, dass die Gelder bisher zwar für den Bundesverkehrswegeplan veranschlagt seien, dass es aber noch keinen Beschluss über die gesamte Freigabe der Gelder gebe. Dr. Scheer bekannt sich dazu, früher den Kanalausbau unterstütz zu haben, weil ihr nicht bewusst gewesen sei, was alles daran hänge, jetzt sehe sie das als kritisch an. Der parlamentarische Staatssekretär Ferlemann hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass der Kanalausbau vom Verkehrsministerium nicht initiiert wurde. Die Initiative sei vom Haushaltsausschuss gekommen. Das Verkehrsministerium in Berlin habe über das Projekt überhaupt noch keine Debatte geführt.
Die Besucher waren gespannt auf den zweiten Vortrag von dem beauftragten Ingenieur Andreas Dohms aus dem Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) in Lauenburg. Dieser entschärfte die schweren Befürchtungen über eine aus alten Plänen stammende und vom BUND mit grundsätzlicher Ablehnung bewertete neue Linienführung quer durch den Ort Güster, durch die Seen, Felder und Wälder. „Die Linienführung der alten Planung ist nicht unser Ziel“, sagte Dohms. Stattdessen würde die Planung eine Verbreiterung in den Kurvenbereichen vorziehen, damit zukünftig die Großmotorlastschiffe den Kanal befahren können. Die Ausführungen von Dohms wirkten wie eine Beruhigungspille im Saal. Dennoch forderten Besucher, immer sofort über den Stand der Planung informiert zu werden und wachsam zu sein.
Andreas Dohms bestätigte, dass der Ausbau des Kanals zwar in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden sei, dafür aber eigentlich ein Nutzen/Kostenfaktor von drei verlangt werde. Der Kanalausbau hätte aber nur den Faktor 0,5, so dass für jeden investierten Euro nur 50 Cent amortisiert werden. „Der geplante Ausbau hat auch uns in WSA überrascht“ sagte Dohms. Die mit 838 Millionen Euro angegebenen Ausbaukosten seien ein reiner Schätzwert. Auch mit dem Einsatz von Großmotorlastschiffen wäre kein Begegnungsverkehr möglich. Allerdings wäre ein Betrieb mit den jetzt eingesetzten Europaschiffen auf die Dauer nicht haltbar, da diese nicht mehr gebaut werden.
Dohms stellte abschließend den aktuellen Planungsstand vor. Man sei verpflichtet, nach dem Wasserstraßenausbaugesetz vorzugehen. „Mit der heutigen Veranstaltung eröffnen wir die vorgezogene öffentliche Beteiligung“, erklärte Dohms. Eine Rolle beim Ausbau spielen Überlegungen über das Kanalprofil. Bei einem Trapezprofil wären die Kosten geringer, Wildwechsel wären möglich, man würde aber eine größere Kanalbreite benötigen. Ein Rechteckprofil wäre aufwändiger, könnte aber bis auf die Kurvenbereiche im Rahmen der jetzigen Kanalbreite durchgeführt werden. Eine dritte Variante aus beiden Profilen wird ebenfalls untersucht. Ab Juli 2017 ist offizieller Planungsbeginn. Das Amt stellt dazu neue Mitarbeiter ein. Zunächst geht es darum, die Planungsschritte bis zur Entwurfsplanung zu erarbeiten und diesen in einem Scopingverfahren öffentlich vorzulegen. Daran kann sich jeder Bürger einbringen. Danach könnte in 3 bis 4 Jahren die Genehmigungsplanung erstellt, in einem Planfeststellungsverfahren öffentlich ausgelegt und verhandelt werden. Sollte es zu einer Plangenehmigung kommen, folgen die Ausführungsplanung, Ausschreibung und die Vergabe der Bauleistungen und schließlich die Bauausführung.
Hans-Heinrich Stamer vom Kreisvorstand, der die Moderation innehatte, betonte, dass man jetzt mit Vertretern der Politik sprechen wolle, dass alle Fakten und Inhalte auf den Tisch müssten und dass eine große Bürgerbeteiligung zum Schutz der Region benötigt werde. Der BUND werde sich auch in den Verfahren für die Menschen, Natur und Umwelt in der Kanalregion einsetzen, ggf. auch mit rechtlichen Mitteln bis vor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.
- Die Vortragenden Andreas Dohms (WSA) und Dr. Heinz Klöser mit Moderator Hans-Heinrich Stamer (beide BUND)
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Kanalausbau: BUND bekräftigt ablehnende Haltung
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) stand ein weiterer Vortrag von Dr. Heinz Klöser (Foto) zum Thema Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals. Klöser antwortete darin auf Einwände von Befürwortern des Ausbaus, die vorwiegend in dem Vorwurf gipfelten, dass die Verbesserung der Verkehrsbedingungen doch auch ökologische Wirkungen hätten und dass man verwundert sei, wieso ein Umweltverband diesen Vorgang ablehnen könnte. Im Vortrag wurde klar, dass trotz Ausbau 1990 das Frachtaufkommen bis heute stetig abgesunken ist. Die Transportkapazität blieb im Mittel unter 50 Prozent. Das Projekt wird mit einem Wirtschaftlichkeitsfaktor 0,5 eingestuft. Das bedeutet, dass jeder investierte Euro lediglich 50 Cent erwirtschaftet. Binnenschiffe gelten als umweltfreundlich, sind es aber nicht. Die Güterbahn schneidet in jeder Beziehung besser ab. So erzeugt z.B. die Bahn hundert Mal weniger Feinstaub. Die unter dem Begriff „Großmotorgüterschiff“ zum Einsatz vorgesehenen Fahrzeuge dürfen nur 6 km pro Stunde fahren, obwohl sie erheblich schneller sein können. Für die Betreiber ist es wenig reizvoll, mit so einer Bremse zu agieren. Eine Kanalpassage könnte sich damit pro Schiff auf einen Tag belaufen – was von der Bahn um ein Vielfaches getoppt werden würde. Die Europaschiffe werden auch nicht mit der möglichen Dreilagigkeit für Container bestückt werden können. Dafür reichen die Höhen der Brücken nicht. Dies bedeutet neben der Geschwindigkeitsabsenkung einen weiteren Faktor der Unwirtschaftlichkeit. Auch wird mit Sicherheit der Fahrweg über Hamburg statt Lübeck bei den Betreibern den Vorzug bekommen. Eine Aufwertung der Stadt Lübeck durch den Ausbau des Kanals ist für Heinz Klöser nicht zu erkennen. In Lübeck ist das Containerterminal seit 2009 geschlossen, dafür ist die Stadt bahnmäßig gut ausgebaut. Fazit: Züge hätten kürzere Folgeabstände, sind schneller und können unterschiedliche Strecken bedienen. Zudem sind sie preiswerter und umweltfreundlicher.
Der BUND sieht im Ausbau des Kanals eine große Gefahr für den Tourismus. Die durch eine Baumaßnahme möglicherweise entstehenden Arbeitsplätze müssen gegen die, die in der Reisebranche verloren gehen, gegengerechnet werden. Die beabsichtigte Vertiefung gefährde die jetzt schon bedrohten Grundfischarten. Die notwendig werdende Uferbefestigung würde wahrscheinlich gegenüber heute statt einer bewachsenen Randzone Metallspundwände mit Betonkuppe zur Folge haben. Als kaum durchführbar sieht Klöser die notwendigen Begradigungen bei Güster. Während die jetzige Strecke in einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne verläuft, müsste der neue Verlauf erst tief in die Landschaft eingegraben werden, was insbesondere landwirtschaftliche Flächen vernichten würde. Unklar bleibt außerdem, ob das jetzt schon nicht ausreichende Wasseraufkommen bei einer Vertiefung durch die natürlichen Zuflüsse gedeckt werden kann.
Im formalen Teil gaben Kassenwartin und Vorstand Berichte über ihre Tätigkeit. Hans-Hinricht Stamer hatte viel mit Stellungnahmen im Rahmen von Bauprojekten zu tun. Er betonte, dass Maßnahmen gegen das Artensterben bei allen Aktivitäten im Fokus standen. Folgende Projekte wurden stichwortartig beschrieben: Amphibienpark Schretstaken, Biberpark Witzeeze, Veranstaltung zum Thema Landwirtschaft, Verpachtung der Kreisdomänen, Kanalausbau. Heinz Klöser arbeitet vermehrt auf Landes- und Bundesebene. Er ist Leiter des AK Natur und betätigt sich in diversen weiteren Arbeitskreisen. Auch er engagiert sich gegen den Kanalausbau und für das Projekt Grünes Band. Gerd Boll ist schwerpunktmäßig im Thema Rückbau der Atomanlagen tätig. Zudem ist sein Fachgebiet Verkehr. Aktuell versucht er, den Halbstundentakt der Bahnanbindung Büchen-Hamburg hinzubekommen. Klaus Tormählen bringt sich in der Betreuung des Internetauftritts, der Mailadressen und der Mitgliederdatei ein. Dr. Thorsten Walther und Dieter Damerow berichteten über lokale Projekte in Ratzeburg. Im Anschluss wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Zum Kassenprüfer wurden Wolfgang Pohle und Jürgen Ziemer bestellt.
Unter "Verschiedenes" stellte Hans-Heinrich Stamer einen Antrag zur Landesdelegiertenversammlung vor: Die Landesregierung möge bei der Regionalplanung dem Biotopschutz mehr Beachtung schenken.
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Quelle: http://archiv.bund-herzogtum-lauenburg.de/startseite/