Amphibienpark Schretstaken

Bericht April 2015

Die baulichen Aktivitäten an unserem Amphibienpark sind abgeschlossen, der erste Apfelbaum wurde gepflanzt und gegen Verbiss geschützt. Weitere Anpflanzungen werden vorbereitet. Die Stürme im Herbst und in der vorherigen Woche haben zwei alte Apfelbäume umgekippt, Das Holz wollen wir als Totholz möglichst lange für solche Insekten liegen lassen, die speziell darauf angewiesen sind.

Wie auf dem Bild zu erkennen, ist der neu entstandene Moorweiher ganz stattlich anzusehen. In der Mitte hat sich eine kleine Moorkörper-Insel ausgebildet, die ggf. gern als Brutplatz angenommen werden wird. Wir sind gespannt, wer sich ansiedeln wird.

Der Wasserstand hat mittels eines Standrohres im Schacht 4 vor dem südlichen Knich die genehmigte Endhöhe auf 49,60 m NN erreicht und wir hoffen, dass nicht wieder eine Sabotage in die Teichanlage eingreift. Im Winter hatte jemand das Rohr gezogen, so dass alles Wasser bis zum alten Niedrigstwasserstand hin abgelaufen war. Wir sind aber zuversichtlich, dass die Situation nun so akzeptiert wird.

Da es nachts noch immer sehr kalt ist, wir z.T. auch noch Frosttemperaturen haben, lässt die Laichwanderung der Amphibien noch auf sich warten. Aber es soll nun warm werden, so dass wohl in einer Woche der Frühling voll einsetzen wird.

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BUND-Amphibienpark eingeweiht

Schretstaken. Über 70 Gäste und Besucher nahmen an der Einweihung des "BUND Amphibienpark Schretstaken" am 4. Mai teil und wurden dabei Zeugen eines kleinen Froschkonzertes in den zwei neuen Laichgewässern. Damit konnte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nach der Ansiedelung der Amphibienart Teichfrosch im Jahr 2012 in diesem Jahr die Arten Grasfrosch und Laubfrosch feststellen. Bei vegetarischen Häppchen und alkoholfreien Getränken, u.a. auch "Froschwasser", bedankte sich Birgit Binger insbesondere bei den Gästen, die anlässlich des Todes des BUND-Freundes Helmut Maack für den Amphibienpark gespendet hatten. Bei einer Wanderung durch den Park gab Hans-Heinrich Stamer Auskunft über das Projekt. Die Geschwister Hanna und Martin Still hatten das annähernd 2 ha große Wiesen- und Ackergrundstück im August 2011 mit der Zweckbindung Naturschutz an den BUND verschenkt. In enger Kooperation mit der Gemeinde Schretstaken wurde vereinbart, die Ausgleichsmaßnahmen für den Bebauungsplan Nr. 4 (B4) auf einen Teil der vormaligen Ackerfläche des BUND und dafür die gemeindliche Wiesenfläche in das BUND-Nutzungskonzept für die Herstellung eines Flachwasserteiches zu übertragen. IDieser und der Tiefwasserteich wurden im Juni 2012 hergestellt. Mit dem Aushubboden wurde ein 60 m langer Knickwall aufgesetzt. Als Ausgleich für den B 4 entstanden Wallknicks zur Verbindung bestehender Knicks, dazu wurden 10 Stck Hochstammobstbäume gepflanzt. Bei den Teicharbeiten trat ein mineralisierter Moorkörper zu Tage, der zum Teil abgetragen wurde, um eine Wiederbelebung des alten Moores zu ermöglichen. Dazu wird der Wasserstand im Moorteich jährlich um nur 10 cm höher angestaut, damit das Torfmoos mit aufwachsen kann. Das Torfmoos hat den Teichrand bereits wieder besiedelt. Mitte April haben BUND-Aktive den Knickwall bepflanzt und einige Jungbäume am Moorteich gepflanzt. Damit hat der BUND vielfältige Grundlagen für eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt gelegt. "Nach knapp einem Jahr haben bereits 3 Amphibienarten unseren Amphibienpark angenommen", resümiert Stamer. "Der BUND hat hier 15.000 Euro investiert und wir gehen davon aus, dass hier in Schretstaken ein artenreiches Kleinod für Mensch und Natur entehen wird. Wir sagen Dank für manche Unterstützung an Nachbarn, Behörden, Bürgermeister Püst und die Gemeinde Schretstaken und freuen uns auf vielfältige Froschkonzerte."

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13. Juni 2015: Tiere im Moorweiher

Schretstaken. Als der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Jahr 2012 das Grundstück übernommen hatte, grasten noch junge schwarzbunte Rinder auf der Wiese. Schnell war klar, dass in dem stark bewegten Relief ein Refugium für Amphibien mit zwei unterschiedlich geprägten Teichen entstehen sollte. Schon Mitte des Jahres wurden die groben Teichbauarbeiten von einer Fachfirma ausgeführt. Dabei stellte sich für uns überraschend heraus, dass im Untergrund noch Reste eines Moores freigelegt wurden, der bis zur Tiefe einer Dorf-Entwässerungsleitung völlig mineralisiert war. Der noch intakte Moorkörper wurde im Boden belassen. Die alte Rohrleitung wurde mit einer Anstauvorrichtung versehen und auch die weiteren Detailarbeiten wurden in Eigenleistung von BUND-Aktiven erledigt.

Am 4. Mai 2013 weihten wir den Amphinienpark mit zahlreichen Gästen aus Nah und Fern ein. Gegen Abend des Tages begrüßte uns ein rufender Laubfrosch aus dem Flachwassertümpel. Ende März fanden wir zwei Laichballen vom Grasfrosch im Moorweiher. Im März 2014 zählten wir dort bereits 10 Laichballen vom Grasfrosch und im Jahr 2015 waren es bereits über 40 Laichballen. Zahlreiche Laubfrösche und Teichfrösche geben weithin hörbar ihre Konzerte, so dass wir von einer starken Vermehrung ausgehen können. Nun hatten sich auch zahlreich weitere Tierarten eingefunden, um hier zu leben: ein Stockentenpaar und ein Teichhuhnpaar haben erfolgreich gebrütet und erfreuen uns und die Nachbarschaft.

Um das Leben im Wasser einmal zu erkunden führten wir am 13. Juni 2015 eine drei Stunden währende Exkursion unter der Leitung von Stefan Greuner-Pönicke durch. Das Ergebnis wurde mit Handzeichnungen protokolliert: Amphibienlarven vom Grasfrosch und Teichmolch, Libellenlarven, diverse Käfer, Wasserflöhe, Ruderwanzen, Rückenschwimmer, Eintagsfliegenlarven, Hüpferlinge, Büschelmückenlarven, Schmetterlings- und Zuckmückenlarve. Ein erwachsener Grasfrosch und ein Teichfrosch, eine einjährige Erdkröte und ein schon in der Metamorphose befindlicher Grasfrosch fanden sich im Kescher. Auffällig ist, dass wir noch keine Wasserschnecken gefunden haben. Der Weißstorch sah uns von seinem neuen Nest aus geduldig zu.

Bei der nächsten Exkursion am 27. Juni soll eine Bestandsaufnahme der Blütenpflanzen und Moose im Amphibienpark durchgeführt werden. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf das Jakobskreutzkraut auf der vormaligen Ackerfläche gelegt werden.

Bericht: Hans-Heinrich Stamer



Elbe-Lübeck-Kanal

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