Vor zwei Jahren „entdeckte“ ihn ein BUND-Mitglied, ein halbes Jahr später war er Gegenstand eines Vertrages zwischen der Gemeinde Wohltorf und der Kreisgruppe des BUND: der Trafoturm am Wohltorfer Kirchberg, direkt an der Grenze zu Aumühle gelegen. Statt eines Abrisses soll er Fledermäusen, Eulen, Falken und Insekten als Heimstatt dienen. Am 17. Oktober 2009 wurde der Turm eingeweiht.
Zu den Bildern: Links der Turm bei der Übernahme, rechts der Plan, wie das Aussehen des Turms nach dem Umbau zunächst angedacht war. Ganz unten aktuelle Bilder vom Turm.
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Der jüngste Bericht steht ganz unten auf dieser Seite (letzter Eintrag 27.02.2010)
Es begann am:
19. November 2008
Inzwischen hat sich eine Gruppe von Interessenten eingefunden, die am Umbau und einer späteren Betreuung mirwirken möchten. Die Gemeinde Wohltorf und das Kreisbauamt haben den eingereichten Bauantrag genehmigt, die Einwerbung von Fördermitteln ist in die Wege geleitet.
Unter der Leitung von Heino Röder fand ein erstes Treffen vor Ort statt (Ecke Lehmberg, Kirchberg, Vor den Hegen).
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Neu Wulmstorf/Wohltorf. Ein ähnliches Projekt wird in Neu-Wulmstorf von der dortigen Ortsgruppe des BUND betrieben und vorgestellt auf der Internetseite http://vorort.bund.net/neu-wulmstorf. Die Gruppe hat inzwischen dem Turm in Neu-Wulmstorf am 17. Januar einen Besuch abgestattet. Der Besuch erleichterte Antworten auf Fragen wie: "Welche Ziele setzen wir uns? Wie könnte der Umbau des Trafotums in eine Beherbungsstätte für Tiele vonstatten gehen? Für welche Tiere könnte das Gebäude eine Unterkunft geben?" Solange die Pläne noch abgeschlossen sind, helfen Tipps jeder Art zur Umsetzung von Zielvorstellungen. Nachfolgend ein Brief von Heino Röder:
Liebe "Trafoturmleute",
ich denke, für alle, die dabei waren am Sonnabend, war das ein gelungener und erlebnisreicher Tag. Wir haben nette Leute und sehr schöne Projekte kennengelernt. Die Neu Wulmsdorfer Gastgeber waren Spitze, und ich bedanke mich hiermit nochmal besonders bei Brigitte Thurau, Karl-Heinz Möller und Günter Nienstedt für die Organisation, den "Fahrdienst" und die Bewirtung vor Ort und die interessanten Gespräche in der wunderbaren alten Wassermühle.
Wenn man mal auf die Namensliste unserer Gruppe sieht, war die Beteiligung doch noch sehr gut, wenn auch die Anmeldungen leider recht schleppend und z.T. erst auf persönliche Nachfrage kamen.
Die Statistik: Teilnehmer eingeladen: 21, angemeldet: 11 ( und der kleine Till war der 12. !), abgesagt: 7, ohne Reaktion: 3 (diese möchte ich bitten, doch ihr weiteres Interesse zu bekunden, da sie bisher an keinem unser 3 Treffen teilgenommen haben).
- Kerstin Münker wird unser Plakat fertigstellen, dann wird es noch mit der Gemeinde abgestimmt und am Turm aufgehängt.
- H.-H. Stamer wird die Arbeitsfolge am Turm planen, einzelne Arbeiten ausschreiben, an Firmen vergeben und festlegen,was wir in Eigenarbeit erledigen können.
- Ich werde mich, wenn es soweit ist, mit einem Rundschreiben an alle wenden und abfragen, wer mithelfen kann und möchte.
Weitere Anregungen und Ideen sind immer willkommen.
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In einem weiteren Einsatz am Wohltorfer Trafoturm standen diesmal die Beendigung der Ausschachtarbeiten zur Vorbereitung des Kellergewölbes als Winterquartier für Fledermäuse und das Ausschachten der Gräben für die Stützsockel an der Außenmauer an. Außerdem wurde begonnen, um den Turm einen kleinen Wall zur optischen Abgrenzung zu errichten.
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An diesem Wochenende wurden Beton, Steine und weitere Baumaterialien geliefert. Streifenfundamente aus Beton für das Ergänzungsmauerwerk im Keller (innen) und für den Natursteinsockel (außen) sind geschüttet worden.
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Hier sehen wir den Beginn der Mauerarbeiten am Kellergewölbe für die Fledermauswinterhöhle. Das Gestein soll möglichst naturnah strukturiert sein, damit sich die Tiere wie in einer natürlichen Felsenhöhle fühlen.
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Drei Tage lang wurde fleißig gemauert. Jetzt stehen die Mauern für das Kellergewölbe. Oben drauf soll in der nächsten Woche die Decke geschüttet werden. In akribischer Kleinarbeit haben wir unterschiedlich Steinformen vermauert. Sie sollen natürliche Gegebenheiten in Naturhöhlen wie z. B. dem Segeberger Kalkberg nachbilden. Für einen naturgemäßen Unterschlupf haben wir Ritzen, Spalte und Kriechgänge angelegt. In Stirnhöhe befindet sich an der Außenwald der Einflugschlitz. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass das so später von den Tieren auch angenommen wird.
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Nach dem Aufsetzen der Wände für das Kellergewölbe wurden die Treppenstufen verlegt und die Decke geschüttet. An den Außenwänden sind die Holzschwellen angebracht worden, die das Mauerwerk von dem Fachwerk trennen. Unter den Schwellen wird jetzt eine Natursteinmauer aufgesetzt, darüber soll ein hübsches Fachwerk angebracht werden.
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Der Turm soll sein altes Aussehen verändern. Unterhalb der Kiefernschwellen wird ein Ummauerung mit Feldsteinen entstehen. Darüber werden wir ein hübsches Fachwerk anbringen. Am Freitag haben wir drei Fuhren Feldsteine aus der Brunstorfer Feldmark mit der freundlichen Genehmigung des dortigen Bürgermeisters geholt. Gleichzeitig wurde mit der Anbringung der Steine begonnen. Am Sonnabend wurde weitergemauert, allerdings haben uns heftige Regenschauer doch arg behindert. Da wollte es nur langsam vorangehen.
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Am Freitag wurden die schon grob vorgearbeiteten Hölzer für das Fachwerk angeliefert. Zum Aufstellen mussten noch die Feinarbeiten zur Anpassung vorgenommen werden. Schließlich war es dann soweit: Das schwere Gebälk wurde zusammengesteckt und mit vereinten Kräften hochgehievt. Danach feierten wir "Bergfest": Schätzungsweise die Hälfte der Arbeiten ist erledigt.
Am Sonnabend ging es an die Restarbeiten am Fachwerk: Ausrichten, Zusammenstecken und -schrauben sowie Anbringen der Träger für das Rundumschutzdach, das in ein Drittel Höhe als nächster Schritt entstehen soll.
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Heute haben wir Deckboden für unsere Wallabgrenzung bekommen und verteilt.
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Während einige der Aktiven im Urlaub sind, hat ein Teil der Restmannschaft die Verbundsteine im Kellerraum verlegt. So geht es in kleinen Schritten Stück für Stück voran.
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Der Wohltorfer Landwirt Eggert stellte und riesige Feldsteine aus seinem Sammelfundus und seinen Schlepper mit Baggerschaufel für den Transport zur Verfügung. Mit vereinten Kräften unter Zuhilfenahme von Eisenstangen wuchteten wir die Kolosse in die Schaufel. Jetzt liegen die Steine zur weiteren Verarbeitung vor unserem Trafoturm.
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Heute war Basthorst dran. Wir leihen einen Hänger beim Tischler Grenz in Witzhave, fahren nach Basthorst und wuchten mit Hilfe einer Decke zu Viert Riesenfeldsteine auf den Hänger. Jetzt sollen es erst einmal genug sein. Am Wochenende wird weiter gemauert.
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Knochen- und Puzzlearbeit stand an diesem Sonnabend auf dem Programm. Die Feldsteinmauer am Sockel des Turms schreitet voran, der erste Teil der Holzstiege im Innern ist fertig. Auf dem Kellergewölbe steht nun ein 2,20 m hohes Holzgestell mit der Funktion Treppenaufgang.
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Jetzt nimmt unser Turmprojekt auch im Innern Gestalt an. Der zweite Zwischenboden und die Treppen wurden errichtet. Am Außensockel sind die fehlenden Feldsteine eingesetzt worden. Der Turm wird so Stück für Stück immer "hübscher".
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Die Anbringung der Balken für den zweiten Zwischenboden musste unterbrochen werden, weil an der Haltestelle für einen der Balken das Mauerwerk marode war. Beim Einbohren der Dübellöcher zerbröselte das Gestein. Die marode Stelle wurde ausgestemmt und komplett neu aufgemauert (Foto). Jetzt benötigen wir ein paar Tage zum Abbinden des Mörtels, bevor erneut gedübelt werden kann.
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Während draußen noch einige Restarbeiten am Feldsteinsockel erledigt wurden, haben wir drinnen den zweiten Dachboden eingelegt. Wir sind nun in der Lage, auch im oberen Turminnern zu arbeiten. Die ersten Eindrücke sind: Risse im Mauerwerk und Spinnweben. Die von außen rechteckig scheinenden Öffnungen sind mit einem Holzdeckel verschlossene runde Löcher. Hier brauchen wir also später nur den Deckel abzunehmen und haben damit schon das gewünschte Einflugloch für die Schleiereule.
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Der Hofeingang hat ein neues Aussehen bekommen. Mit vereinten Kräften, mit Stangen und einem Tampen haben wir die größten unserer vor Wochen beschafften Feldsteine auf die Hofeinfriedung gewuchtet. Sieht beeindruckend aus...
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Wir haben heute gemütlich mit vier Mann vier Stunden Zimmerer-Arbeiten am Fachwerkdach erledigt. Nächste Woche geht es an die Gratsparren.
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Wir bekommen von einer alteingesessenen Wohltorfer Familie Dachpfannen für den Dachvorsprung geschenkt! Hergestellt wurden die Pfannen vor über einhundert Jahren. Sie tragen die Prägung "FRIEDRICHSRUHER THONWERK – REINBEK". Nach unserer Abschätzung werden ca. 500 Pfannen benötigt. Der Schatz im Garten der Spenderfamilie beträgt offenbar mehr als 800 Stück. Wir haben uns den Schatz angesehen und werden ihn demnächst heben.
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Die Zimmerarbeiten am Dachvorsprung wurden heute abgeschlossen. Die Latten liegen zum Teil und die Pfannen können bald verlegt werden. Die ersten davon sind schon eingetroffen, ein gut Teil davon gesäubert. Die Einfriedung mit dem Wall und den Feldsteinen nimmt langsam eine endgültige Form an. Ganz oben haben wir eine der runden Luken geöffnet. Daraus gibt es einen schönen Blick auf die Wohltorfer Felder. Da der oberste Boden auch schon verlegt ist, könnte es sein, dass sich dort die ersten Gäste einstellen. Mal schauen...
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Heute wurde die Lattung am Dach beendet. Außerdem haben wir die Regenrinnenhalterungen geformt (Bild) und begonnen anzubringen. Im Innern starteten wir die Stemmarbeiten zum Anbringen von Nisthöhlen.
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Wir wollen zur Einweihungsfeier am nächsten Sonnabend möglichst weit mit den Bauarbeiten kommen. Deshalb sind jetzt die Termine in der Woche angesetzt. Am frühen Nachmittag erscheinen zunächst nur die Rentner... Später auch die anderen. Wir kommen gut voran. Aktuell stehen der Innenausbau mit der Anbringung der Holzwände an den Treppen, dem Flexen und Stemmen der Nischen für die Nistkästen und das Reinigen der Pfannen an. Die ersten Pfannen sind verlegt.
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Nachdem die Regenrinnen angebracht sind, können die Pfannen endgültig verlegt werden. An den Gratkanten wurden die überstehenden Pfannen vorsichtig abgeflext. Im Inners entstand eine weitere Nische für einen Fledermaussommerkasten.
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In dieser Woche wurden fast täglich Restarbeiten ausgeführt. Die Pfannen an den Stoßkanten wurden auf Passform geflext. Im Innern wurde weiter an der Unterbringung der Nistgelegenheiten gearbeitet. Die Kellertür ist fertig, das letzte Treppengeländer angebracht.
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Eine Gruppe Kinder des Montessori-Kindergartens hat angefangen, das Fachwerk mit Lehm und Pflanzen-stengeln zu füllen (Bild rechts). Auch umgedrehte Blumentöpfe und Steine mit Hohlräumen wurden angebracht. So sollen alle Fachwerke, teils unterbrochen von Baumscheiben, am Ende als Insektenwohnhotel ausgestaltet werden. Die Hohlräume werden dann mannigfaltigen Arten als Wohnraum, zur Eiablage oder Überwinterung dienen.
Im Bild unten werden die Kinder gerade mit Schutzsäcken versorgt, damit sie die Kleidung nicht mit Lehm beschmieren.
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Seit Wochen stand dieser Termin als Tag der Einweihung fest. Deshalb haben wir uns in den letzten zwei Wochen vermehrt um Fertigstellung zumindest der Teile bemüht, die den Gästen die zukunftige Funktion des Turmes aufzeigen sollten.
Die Feier war für uns überwältigend. Trotz des wechselhaften Wetters waren über 50 Gäste gekommen. Unser Dank gilt in erster Linie der Gemeinde Wohltorf, die vertreten durch den Bürgermeister Ralf Birkner und die Vorsitzende des Umweltausschusses, Susanne Itzerott, sich ganz besonders um die Verwendung des Turmes für Zwecke des Naturschutzes eingesetzt hatten. Ein weiterer Dank galt den Förderern, vorweg Bingo, die Umweltlotterie, aber auch der Gemeinde Wohltrof und der Stiftung Aumühle mit einer hohen Geldspende. Auch viele Bürger spendeten, wofür wir uns hier noch einmal bedanken möchten. Ein weiterer Dank allen Materialspendern, Familie Illies für die Dachpfannen, Landwirt Eggert und den Gemeinden Brunstorf und Basthorst für die Feldsteine, Familie Zürn für das Bereitstellen von Strom und Wasser.
Nach den Eröffnungsreden durften Turm und Kuchenbüffet gestürmt werden. Nach unserem Eindruck waren die Besucher von den Baumaßnahmen stark beeindruckt, insbesondere von den vielen schon angebrachten Nistkästen. Besonders nett: Vier Schmetterlinge (Tagpfauenaugen) hatten sich schon zur Überwinterung eingestellt. Außer mit Kaffee, Kuchen und Bier bewirteten wir die Gäste mit einem Tierquiz sowie mit diversen Informations- und Broschürenangeboten.
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Heute wurde der Einflugschlitz in den Fledermauskeller fertiggestellt. Des weiteren haben wir weitere Nistkästen angebracht bzw. die Anbringung vervollständigt. Restarbeiten am Fachwerk und Anzeichnung der noch ausstehenden Löcher für Nistkästen wurden erledigt. Die Baumscheiben am Eingang wurden schön abgeschliffen.
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Heute haben wir bei wunderschönem sonnigen Winterwetter am Turm gearbeitet. Die Dachgrate wurden passend zugeschnitten und die schrägen Firstlatten eingepasst. Drinnen wurden das zusätzliche Zwischenpodest begonnen und fast fertiggestellt sowie weitere Zwischenräume für Nistkästen gemeißelt.
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Unser erster Arbeitstag in neuen Jahr 2010. Über dem Keller wurde der Holzboden fertiggestellt. Im Mauerwerk sind weitere Öffnungen für Nistgelegenheiten ausgestemmt worden.
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Das Magazin zum Lagern von Materialien und Werkzeugen wurde fast fertiggestellt. Im Mauerwerk haben wir weitere Löcher für die Nisthöhlen ausgestemmt. Ansonsten nimmt der Innenausbau Formen an. Können wir bis Ende März damit fertig werden?
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Trotz windiger Kälte haben wir im Turm die Löcher für die Nistkästen zuende ausgestemmt. Arbeit draußen an der Säge, drinnen im Gemäuer: Die Holzdecke für den Fledermauskeller lädt jetzt die Tiere für ein artgerechtes Anklammern ein.
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Schritt für Schritt geht es weiter: heute sind die Firstpfannen dran.
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Heute haben wir die Öffnungen für die Nisthöhlen bearbeitet und angefangen, die Kästen in den Mauernischen einzuschäumen.
Zu den Bildern: In der Mitte der Dosenbohrer mit dem ausgebohrten Mauerstück, rechts ein eingeschäumter Kasten
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Ein noch ausstehendes Projekt war die Dacheinfassung. Sie ist nun fertiggestellt. Im Innern haben wir die halbdurchsichtigen Scheiben an den Nistkästen angebracht und den Innenraum zugfrei gemacht. Außen wurde eine Regenwasserauffangstation aufgestellt.
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Die Haselmaus wohnt in Baumhöhlen, bewegt sich aber nicht auf dem Boden. Damit sie unser Angebot an Nistmöglichkeiten im Trafoturm erreichen kann, haben wir den Ast einer dicht bei stehenden Buche zum Dach umgelenkt. Das Logo strahlt jetzt auf der Eichen-Naturholzscheibe in Farbe.
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Wir waren heute Abend am Turm um unseren Fledermausdetektor unter „Feldbedingungen“ auszuprobieren. Wir waren recht spät dort, ca. 21:30. Da war um den Turm herum schon ein buntes Treiben im Gange. Wir konnten eine Vielzahl von Fledertieren orten und sichten. Ob die im Turm selber waren konnten wir leider nicht feststellen. Wir sind dann noch eine große Runde bis zur Kirche und zurück gegangen, konnten aber dort keinerlei Aktivitäten feststellen. Es ist also keine Frage ob Fledermäuse bei uns einziehen, sondern wann! Wir werden das weiter beobachten und hoffen das spätestens dann Tiere einziehen wenn die Jungen die Wochenstube verlassen.
Christian und Veronika
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Heute waren wir bei schönstem Sonnenschein mit 7 Aktiven mal wieder an unserem Trafoturm und haben einige Restarbeiten zum Winter erledigt. Folgendes wurde gemacht: Isolierkasten für die Tür zum Fledermauskeller abgeschliffen und eingepasst, Infothek außen angebracht, Nistkästen im OG fertiggestellt.
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Bericht von Heino:
Heute vormittag habe ich abschließende Arbeiten für das Winterquartier der Fledermäuse erledigt, nämlich
1. Alle Fugen, durch die noch Licht in den Keller fiel (Treppen u. Mauer) mit Mörtel verstrichen und
2. ein Anflugbrett am Einflugschlitz angebracht (s.Bild)
Außerdem hängt im Keller nun ein Minimax-Thermometer.
Bei der Kontrolle der Nistkästen folgendes Ergebnis: 1 Kasten im EG : Vogelkot von Übernachtung, 1 Kasten im EG mit MÄusekot von Übernachtung, 1 Kasten im 1.OG mit zwei Schmetterlingen zur Überwinterung (Leichtsinn!) .
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Eine Kontrolle heute ergab folgendes:
- In mehreren westlichen und östlichen Nistkästen waren von 1 bis 5 Schmetterlinge.
- Der Eulenkasten wies mehrere Eulenfedern auf und sogar ein Gewölle; wir werden jetzt Fresser und Fraß bestimmen lassen.
- In mehreren Nistkästen ist z.T. viel Vogelkot.
- Im östlichen Mauersegler-Nistkasten übernachtete eine Kohlmeise.
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Das Ergebnis der Bestimmung von Gewölle und Federn liegt vor, und es gab eine Überraschung: Gleich zwei Gäste haben in der Eulenhöhle hoch oben im Turm ihre Spuren hinterlassen. Das Gewölle hat ein Turmfalke ausgespuckt, die Federn stammen vom Waldkauz.
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Der doch sehr kalte Winter hat dazu geführt, dass nicht viel am Turm gemacht werden konnte. Wir haben insgesamt nur kleinere Ausbesserungsarbeiten vorgenommen.
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Über die Presse haben wir Schulkinder eingeladen, an der Bestückung der Fachwerke mit Lehm, Holz, Steinen und weiteren Naturmaterialien mitzuwirken. Ca. 15 Kinder kamen insgesamt, so dass wir ein ordentliches Stück geschafft haben. Der Rest soll in den Sommerferien in Angriff genommen werden. Das von uns vorbereitete Material musste für die Verstauung teilweise noch präpariert werden: Der Lehm wurde aufbereitet, die Haselholzabschnitte bekamen Bohrlöcher, die Lochziegel erhielten als Füllung Wolle und Lehm, die vielfältigen Stengel abgestorbener Stauden wurden auf Länge geschnitten und in die vorbereiteten Holzkästchen eingepasst. Alles wurde mit Lehm und Stroh verschmiert und in das Fachwerk eingelegt. Die Lehmmatsche hinterließ deutlich sichtbare Spuren an Körper und Kleidung der Kinder. Offenbar hat es Spaß gemacht.
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Unsere Einladung an Kinder und Eltern war wieder erfolgreich. Mit zehn Kids haben wir die Gestaltung der Fachwerk-Rahmen fortgesetzt: Röhren in Hölzer gebohrt, Tannenzapfen-Höhlen gebaut, Lochsteine mit Wolle und Moos bestopft, trockene Halme in Holzrahmen eingelegt und am alles mit Lehm vermauert. Die Insekten können kommen, die Wohnungen sind gerichtet. Dennoch sind noch Rahmen frei und die nächste Aktion steht am 4. August an. Die Arbeiten am Fachwerk werden wir in größeren Abständen wiederholen, bis alle Fächer mit den verschiedensten Brutmöglichkeiten für Insekten ausgefüllt sind.
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Heute haben wir mit vereinten Kräften und allen Widrigkeiten und der Tücke der Objekte zum trotz das große Fledermaus-Sommerqartier am Turm angebracht. Es hat länger gedauert als gedacht(10 bis 17 Uhr), auch weil die Planung und Vorbereitung etwas schwierig war. Aber auch nicht vorhersehbare Umstände haben die Arbeiten verzögert. Zu Spitzenzeiten waren 10 Helfer vor Ort. Bei allen möchten wir uns für den Einsatz bedanken, ganz besonders bei Marco Bankmann, der die Hubbühne besorgt hat und sich unermüdlich dafür eingesetzt hat, dass sie zuletzt auch funktionierte, Und dann hat er noch die Mannschaft nachmittags mit Kaffee und Kuchen versorgt hat! Till hat es jedenfalls besonders geschmeckt. Abends waren dann wohl alle geschafft! Immerhin war die Arbeit nicht ganz ungefährlich, und wir sind erlichtert, dass es ohne Verletzungen abgegangen ist. Freuen wir uns, jetzt hängt er!!
Die Vorbereitungen für die heutige Aktion am Trafoturm waren genauso aufregend wie die Umsetzung: Anfertigung eines drei Zentner schweren Kastens als Sommerlebensraum für Fledermäuse, Anfertigen der Schattenbilder sowie die Beschaffung und Organisation einer Hebebühne. Für die Anbringung des Kastens waren dann alle unsere starken Männer dabei. Mit Hilfe von Seilen, Leitern und der besagten Hebebühne gelang es schließlich in zeitlupenartiger Zentimeterarbeit, den Kasten in die am Turm vorbereiteten Halterungen einzupassen.
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Auf einen Presseaufruf hin haben sich wieder viele Eltern mit Kindern gemeldet, um die Anbringung der Nisthilfen für Insekten im Fachwerk fortzusetzen. Die Wand hat jetzt ein buntes geschlossenes Aussehen bekommen.
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Langsam können wir unser Augenmerk auch auf die Rückseite des Turmes lenken. Dort hatten wir am Regenablauf des Daches bisher nur provisorisch einen Wasserbehälter aufgestellt. Jetzt haben wir einen soliden Sockel erstellt und eine Regentonne plaziert.
An der Eingangstür wurde ein Schaukasten angebracht. Dieser schützt unsere Informationen gegen Wettereinfluss und macht das Einschweißen der Papiere überflüssig.
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Heute hat uns eine ganze Klasse der Grundschule Wohltorf besucht und in einem vierstündigen Einsatz vielfältige Materialien zur Bestückung der Fachwerkwände als Insekten-Wohnung bzw. Insekten-Nistplatz verarbeitet. Es ist schön zu sehen, mit welchem Eifer die Kinder dabei sind, wobei sicherlich auch die Erlaubnis, sich zu beschmieren, einmal richtig Spaß machen kann. Im Vorfeld hatten wir Material wie Lehm, Wolle, Hölzer und Stängel zusammengestellt. Die Kinder konnten nach einem Presseaufruf größere Mengen Tannenzapfen in zwei von Anliegern zur Verfügung gestellten Gärten einsammeln und sie anschließend im Gebälk als Unterschlupt für Käfer und Fliegen eingebauen.
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Endlich haben wir jetzt Licht auf allen Etagen im Trafoturm! Bei der Begehung, Besichtigung und Wartung der Nistkästen vom Inneren des fensterlosen Turmes aus können nun die steilen Stiegen gefahrlos begangen werden.
Es ist eine 12V – Inselanlage eingebaut worden, bestehend aus:
1 x 350 Wp monokristallines Solarpanel,
1 x 12 A Solarladeregler,
1 x 45 Ah Batterie,
1 x Spannungswandler,
2 x LED-Leuchten in den unteren beiden Geschossen,
1 x Halogen-Leuchte im obersten Geschoss (genügend Licht für die „Steuerzentrale“)
Das Solarpanel wurde auf dem Turmdach so plaziert, dass es vom Wanderweg unten nicht sichtbar ist und die von dort aus voll einsehbare Südseite des Trafoturmes in seiner Gestaltung durch die Solaranlage nicht beeinträchtigt wird. Die Lichtverhältnisse sind durch die hohen Bäume eingeschränkt. Die Anlage ist für die jetzt installierte Beleuchtung jedoch auch ohne direkte Sonneneinstrahlung ausreichend. Sie kann problemlos mit einem weiteren Solarpanel erweitert werden, wenn vielleicht später eine Kamera, ggf. auch mehrerer Kameras, mit denen wir aus den Nistplätzen im Naturhaus-Trafoturm per Internet senden bzw. außen am Turm einen Monitor betreiben möchten , installiert werden.
Wir bedanken uns bei allen Helfern und Sponsoren, insbesondere bei der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg , die durch eine großzügige Spende zum Kauf der Anlage beigetragen hat, und bei der Aumühler Firma Elektro-Riedner , die die Anlage besorgt und ohne Berechnung montiert hat.
Heino Röder
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Unsere für den Waldkauz gedachte Höhle im Wohltorfer Trafoturm lieferte uns diese Tage eine Überraschung: Viele neue Gewölle, die zu groß waren für den Waldkauz. Doch wer konnte unser Gast gewesen sein? Wir schickten die Gewölle zu dem Säugetierexperten Peter Borkenhagen (wegen der Fraßreste im Gewölle) und erhielten folgende Antwort: "Es sind Schleiereulengewölle. Sie enthielten: 39 Waldspitzmäuse, 8 Zwergspitzmäuse, 2 Zwergmäuse, 1 Gelbhalsmaus, 1 Apodemus spec. (japanische Feldmaus) und 1 Rötelmaus."
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Waldkauz baut Nest und legt Eier ab
Im letzten Jahr hatte es sich durch Gewölle schon angekündigt: Der Waldkauz hat Interesse an unserer Eulennisthöhle im Trafoturm in Wohltorf. Jetzt hat er dort ein Nest gebaut und zwei Eier abgelegt. Nun hoffen wir, dass auch bald das Brutgeschäft beginnt. Die nächsten Fotos können wir wohl erst machen, wenn die Jungen da sind und die Eltern auf Futtersuche.
Zur Erinnerung: Das Projekt Trafoturm ist in der Rubrik "Projekte" dokumentiert. Innerhalb von drei Jahren haben wir aus dem verlassenen Gebäude einen "Naturturm" mit diversen Angeboten als Wohnung für Tiere wie Fledermäuse, Höhlenbrüter und Insekten gemacht. Neben den Helfern vom BUND haben auch Kindergruppen an der Gestaltung mitgewirkt. Die Eulen sind die ersten sichtbaren Gäste im Turm.
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Das Foto stammt von Heino Röder
Am Kirchberg an der Grenze zu Aumühle hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ab 2008 einen ausgemusterten Trafoturm zu einem Natur-Trafoturm ausgebaut. Ein gutes Dutzend ehrenamtlicher Helfer haben in über 1500 Arbeitsstunden ein Heim für Vögel, Fledermäuse, Kleinsäuger, Insekten und Amphibien mit einem Schutzdach und Infotafeln für Wanderer erstellt . Für Fledermäuse wurden ein Keller als Winterquartier ausgeschachtet und ausgebaut, ein großes Sommerquartier an der Südwand und zwei Wochenstuben in Außenwänden eingebaut. Weitere 30 Nistkästen wurden für Meisen, Stare, Hohltauben, Turmfalken, Eulen, für Schmetterlinge und sonstige Insekten hergestellt und in die Außenwände eingebaut. Durch Sichtscheiben können die Tiere vom Inneren des Turmes aus beobachtet und die Kästen auch gereinigt werden. Über Stiegen sind drei Podeste für die Beobachtung und Pflege erreichbar. Der Trafoturm wurde erdgeschossig umlaufend mit einem Fachwerk und Schutzdach erweitert. Die Fachwerkausfachungen wurden mit Nisthilfen für Wildbienen und andere Insekten hergestellt. Auch für Kleinnager und Bilche gibt es Nistangebote.
Das Natursteinfundament mit ihren Ritzen und Spalten bietet Verstecke für Echsen und Amphibien. Wildbienen, Waldkauz, Kohlmeise und wenige Fledermäuse waren erste Bewohner im Natur-Trafoturm. Von Jahr zu Jahr siedeln sich immer mehr tierische Gäste an. Welche – das werden die Turmbetreuer bei einem kleinen Arbeitseinsatz gerne mündlich berichten. Die Einweihung zum BUND-Naturturm jährt sich 2019 zum zehnten mal. Aus diesem Anlass lädt die BUND-Ortsgruppe Börnsen alle Aktive und neue Interessierte am Samstag, 9. November von 11 bis 13 Uhr, zu einem Treffen mit Umtrunk ein.
Der BUND freut sich über neue Interessierte, die sich für den Erhalt des Naturturms einsetzen möchten. Er lädt Kindergärten und Schulen ein, ihre Kinder und Jugendlichen unter fachlicher Anleitung die Lebensräume am Naturturm für Insekten u. andere Kleintiere zu besuchen und ergänzend mit zu gestalten. Dazu sind auch ehrenamtliche Naturschützer und Pädagogen herzlich willkommen. Nähere Informationen können über die Internetseite www.bund-rz.de unter dem Stichwort Projekte/Naturturm Wohltorf abgerufen werden. Weitere Auskünfte erteilen Herwig Kuhlmann (04104/80410) und Heino Röder (04104/5655).