Das sind zunächst einmal Massen von winzigen, flügellosen Urinsekten, die in der Evolution nie soweit gekommen sind, dass sie Flügel entwickelt hätten. Dafür aber hat die größte Gruppe unter ihnen, die Springschwänze, eine gabelförmige Extremität, eben den Springschwanz, entwickelt, mit dem sie weit herumhüpfen können, und zwar so weit, dass wir, wenn wir im Vergleich zur jeweiligen Körpergröße ebenso weit springen könnten, keinen Flieger mehr bräuchten, um nach New York zu kommen. Leider kann ich kein Bild bieten, denn jedes Mal, wenn ich ein Foto machen wollte, habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Schwänze nun mal springen. Aber ich glaube, jeder kennt sie sowieso, denn sie siedeln sich auch gerne im Zimmer auf feuchter Blumenerde an.
Die nächste wichtige Gruppe sind die Asseln. Die allgegenwärtige Kellerassel (Bild 2) kennt wohl ebenfalls jeder, und deshalb macht sich wohl auch selten Gedanken, wie eigenartig die Asseln sind. So sehen sie ja wirklich wie lebende Fossilien aus – sie ähneln ein wenig den Trilobiten, die uns nur durch Versteinerungen bekannt sind und schon ausgestorben waren, bevor der erste Dinosaurier über die Erde stampfte. Die Ähnlichkeit ist aber oberflächlich, denn sie sind nicht näher mit den Trilobiten verwandt. Tatsächlich sind die Asseln Krebse, und das ist seltsam genug. Generell ist es ja so, dass die Krebse in’s Meer gehören und das Land die Domäne der Insekten ist (das Süßwasser teilen sie sich). Doch den Asseln ist es dennoch gelungen, an Land Fuß zu fassen. Dort leben sie an feuchten, schattigen Orten, wo sie sich von fauligem Pflanzenmaterial und von Pilzfäden ernähren. Manche Asseln haben für ihr Landleben tracheenartige Atmungsorgane entwickelt, wie Insekten sie haben, viele Arten sind jedoch bei der Kiemenatmung geblieben. Da das nur im Wasser funktioniert, haben diese Arten für ihre Kiemen eigene Wasserkapseln, in denen dann regelmäßig das Wasser ausgetauscht werden muss. Das ist sicherlich umständlich, funktioniert aber offenbar.