Auch die Edelesche hat gegenständige Knospen und Zweige, doch sind bei ihr die Knospen dermaßen schwarz und vierkantig (Bild 11), dass sie kaum mit einem Ahorn verwechselt werden kann, und mit einem anderen Baum schon gar nicht – auch nicht mit der im Sommer auf einen flüchtigen Blick ähnlichen Eberesche, der „falschen“ Esche – falsch deshalb, weil ihr Holz nicht wie das der Edelesche zur Herstellung von Waffen geeignet war, was ja zu Hermann, des Cheruskers Zeiten nicht ganz uninteressant war. Im Knospen der Eberesche sehen jedenfalls denen der Edelesche überhaupt nicht ähnlich: Sie sind schmaler, rundlicher und mit einem grauen Pelz überzogen (Bild 12).
Dieser Filz unterscheidet die Knospen der Eberesche auch von denen der Vogelkirsche, die ansonsten sehr ähnlich geformt sind (Bild 13). Dies ist auch kein Wunder, da beide in die gleiche Pflanzenfamilie, den Rosengewächsen, gehören. Ein weiterer Unterschied ist jedoch auch, dass die Vogelkirsche ihre Blütenknospen auf sogenannten Kurztrieben trägt, Seitenzweigen, die nicht in die Länge gewachsen sind, so dass sie knäuelige Köpfe bilden (Bild 14). Und schließlich hat kein anderer Baum dermaßen stark geringelte Stämme (Bild 15), wobei die Ringel sogenannte Lentizellen darstellen, Strukturen, die der Atmung des Baumes dienen.