Diese Steinpflaster kleiden auch die Bachbetten aus, auch wenn man das oft nur an den Strudeln im fießenden Wasser bemerkt (Bild 12), und dort sorgen sie für eine abwechslungsreiche Umwelt mit Wirbelbildungen, die zu Auskolkungen führen, in denen nur grober Kies liegen bleibt bis hin zu Strömungsschattenbereichen mit so ruhigem Wasser, dass sich dort Sand und sogar Schlamm ablagern können. Den unterschiedlichen Bedingungen entsprechen auch unterschiedliche Bewohner, die sich daran angepasst haben. So sind die Bäche ein Eldorado für Köcherfliegen oder, besser gesagt, für deren Larven, die sich in die namengebenden Köcher hüllen, mit denen sie sich gegen allerlei Ungemach zu schützen versuchen. Dabei stellen die Arten, die in Bereichen geringerer Strömung, wo sich Matten aus Quellmoos entwickeln können (Bild 13) oder in ruhigen Buchten, in denen sich Falllaub ansammeln kann, leben, Köcher aus Stücken von Halmen und Stöckchen her (Bild 14), während die Arten, die in stärkerer Strömung auf und zwischen Steinen leben, ihre Köcher aus Sandkörnern zusammenkleben (Bild 15). Doch was immer sie auch unternehmen, vor der Wasseramsel (Bild 16) versagt dieser Schutz. Für sie stellen Köcherfliegenlarven die Hauptnahrungsquelle dar. Gut für die Köcherfliegen, dass die Wasseramsel nach ihrem Winterurlaub jetzt wieder nach Skandinavien oder in die süddeutschen Mittelgebirge aufbricht. Ansonsten ist die Wasseramsel als der einzige Singvogel, der im Wasser zu tauchen vermag, doch zu klein, um selbst kleineren Fischen gefährlich zu werden.