Wie auch immer, bei Erfolg entwächst dem Archegonium, dem weiblichen Geschlechtsorgan, der Sporophyt. Der stellt die ungeschlechtliche, Sporen werfende Generation dar. Er wächst als Parasit auf dem weiblichen Moos, indem er Saugwurzeln in die Pflanzen treibt, ganz ähnlich wie die Misteln es auf ihren Wirtsbäumen tun, nur dass dieser Parasitismus im Sinne des Wirtes, der weiblichen Moospflanze, ist. Der Sporophyt entlässt die Sporen, aus denen wiederum männliche oder weibliche Pflänzchen der nächsten geschlechtlichen Generation keimen.
Auch in einer anderen Hinsicht sind Moose stark vom Wasser abhängig: Sie besitzen zwar wurzelartige Auswüchse, aber die dienen eher der Verankerung der Moospflanze. Sie können auch Nährstoffe aufnehmen, die dann von Zelle zu Zelle weitergereicht werden, nennenswerte Wassermengen jedoch nicht, da leistungsfähige Leitbündel, wie sie höhere Pflanzen für einen effektiven Wassertransport haben, den Moosen fehlen. Wasser kann also nur direkt über die Blättchen von der gesamten Pflanze aufgenommen werden. Kein Wunder, dass Moose um so üppiger gedeihen, je feuchter die Umgebung ist. Da die meisten Moose auch keine Möglichkeit haben, Wasser zu speichern, besitzen diese Arten oft eine erstaunliche Fähigkeit, komplett auszutrocknen, wenn es dennoch im Hochsommer einmal zu Wasserknappheit, kommt (Bild 9 – Sternmoos). Regnet es dann wieder, füllt sich das Moos erneut mit Wasser, die Blättchen straffen sich, und das Leben geht weiter (Bild 10 – ebenfalls Sternmoos).