Die Rede ist vom Huflattich, von vielen als lästiges Unkraut verachtet, manch einem aber auch als altehrwürdige Heilpflanze bekannt, die schon seit zweieinhalbtausend Jahren gegen Husten und andere Erkrankungen der Atemwege angewendet wird. Dazu werden die Blüten gesammelt, kaum daß sie dem eben noch winterlichen Boden entsprossen sind. Neuere Untersuchungen haben die Wirksamkeit des Huflattichs als Heilpflanze bestätigt, aber auch enthüllt, daß der Huflattich Stoffe enthält, die durchaus krebserregend sein können. Weniger schön. Dann lieber doch nicht sammeln? Mal abgesehen davon, daß die Blütensammler anderen, die sich an den Blüten des Huflattichs erfreuen wollten, die Freude nehmen, ist die extrem frühe Huflattichblüte eine unverzichtbare Nahrungsquelle für die ersten Schmetterlinge, die uns im Frühling aufmerken lassen, darunter auch Arten, die bedroht sind. Schon deshalb sollte man lieber eine der vielen anderen Pflanzen, mt denen man Husten bekämpfen kann, bevorzugen und den Huflattich stehen lassen. Und was das Unkraut angeht: Eigentlich ist er eine Pionierpflanze, deren Samen aus pusteblumenartigen Fruchtständen (Bild 2) auf weite Reisen mit dem Wind gehen und sich auch auf extrem schwierigen Böden anzusiedeln vermögen. Um sich dort zu behaupten, sendet er bis 2 Meter lange Wurzelausläufer aus. Mit dieser Wuchskraft kann er sogar die Kreidekliffs von Mön und Rügen erobern (Bild 3).