Bestand und Gefährdung im Kreis Herzogtum Lauenburg

Die Rote Liste der Amphibien zeigt, dass im Kreis Herzogtum Lauenburg bis auf den Teichmolch alle Arten gefährdet, regional oder insgesamt auch vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben sind.

Die Ursachen der Gefährdungen, die schließlich zum Aussterben von einzelnen Amphibienpopulationen, der Art in einer Region, im Kreis und schließlich dem Land führen können, sind vielfältig. Die wesentlichen Gefährdungsursachen sind: Mechanisierung und Chemiesierung weiter Teile der Land- und Wasserlebensräume

  • Lebensfeindliche Überformung der Lebensräume (Grundwasserabsenkung, Verfüllung, Flächen­um­nutzung, Uferverbau u. a.),
  • Nährstoffüberfrachtung der Lebensräume durch Düngung und Umweltbelastungen (Kfz-Abgase u. a.),
  • Lebensraumzerschneidungen durch Straßen, Bahnlinien und die darauf laufenden Verkehre.  

Die Rote Liste der Amphibien im Kreis Herzogtum Lauenburg zeigt, dass nach aktueller Bewertung durch den BUND sechs Arten vom Aussterben bedroht sind:

1) Bergmolch.
Der Bergmolch braucht alte, naturnahe Eichen-Hainbuchenwälder, die aufgrund der angeblich modernen Forstwirtschaft nach dem 2. Weltkrieg rasant verloren gegangen sind. Im Kreis Herzogtum Lauenburg ist uns nur noch ein aktuelles Bergmolch-Vorkommen bekannt.

2) Knoblauchkröte.
Die Knoblauchkröte hat ihre Lebensräume bevorzugt in der Geest und im Hügelland. Im Kreis Herzogtum Lauenburg sind uns nur noch drei aktuelle Knoblauchkrötenvorkommen bekannt.

3) Kreuzkröte.
Die Kreuzkröte ist an leichte Böden gebunden. In Kiesabbaugebieten, deren Gruben mit natürlichen Strukturen anschließend der Natur überlassen werden, können bei vorhandenen Restvorkommen sich wieder stabile Populationen herausbilden. Dem BUND-AK Amphibien sind z. Zt. nur noch drei Vorkommen der Kreuzkröte im Kreis bekannt.

4) Rotbauchunke.
Die Rotbauchunke ist auf flache Laichgewässer in offener Wiesenlandschaft mit extensiver Nutzung angewiesen. Erste Versuche zur Wiedervernässung werden im Schaalseegebiet bereits gemacht. Im Kreis sind dem AK Amphibien fünf z. T. sehr kleine Vorkommen von Rotbauchunken bekannt.

5) Seefrosch.

6) Wechselkröte.
Die Wechselkröte bevorzugt die althergebrachten typischen Dorflebensräume und bäuerliche Bodenentnahmestellen. Diese gibt es kaum noch. Größere Vorkommen werden zum Teil und dort nur zeitweise noch in Bodenabbaugebieten angetroffen. Aktuell sind dem AK Amphibien sieben allesamt sehr kleine Populationen der Wechselkröte im Kreis Herzogtum Lauenburg bekannt.

Die Rote Liste der Amphibien im Kreis Herzogtum Lauenburg zeigt, dass drei Arten als stark gefährdet (Kammmolch, Laubfrosch, Wasserfrosch), zwei Arten als gefährdet einzustufen sind (Grasfrosch, Moorfrosch) und eine Art (Erkröte) als potentiell gefährdet einzustufen sind. Allein die Art Teichmolch kann als nicht gefährdet angesehen werden.



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